GTDC-Studie zum Hyperscaler-Markt

Goldenes Cloudzeitalter für Distributoren angebrochen

20. Dezember 2021, 8:29 Uhr | Martin Fryba
© vectorfusionart | AdobeStock

Hyperscaler Amazon (AWS), Microsoft (Azure) und Google führen den 130 Milliarden Dollar schweren Markt an. Ein Katalysator des Wachstums sind Distributoren – allen voran die Broadliner, wie die Studie „Hyperscaling Up in Technology Distribution“ zeigt.

Noch vor zehn Jahren verdankten vor allem AWS und Google Cloud ihr rasantes Wachstum ihrem Direktvertrieb, während Microsoft Azure massiv ausbaute und den Abstand zu den Wettbewerbern auch deshalb in relativ kurzer Zeit verkürzen konnte, weil Redmond in seine Hyperscaler-Strategie von Anfang Partner eingebunden hatte. Ohne das Enablement der Broadliner und der vielen regionalen VADs, die den Channel schulten und Migrationen begleiteten, wäre die Aufholjagd von Microsoft so nicht gelungen. „Hyperscaler brauchen immer noch Unterstützung auf der letzten Meile, operative Ressourcen nämlich, und genau hier kommt die Distribution ins Spiel“, schreibt der Global Technology Distribution Council (GTDC) in seiner druckfrischen Studie „Hyperscaling Up in Technology Distribution“.

Freilich wird ein Lobbyverband wie der GTDC die Rolle seiner Mitglieder im Markt der Hyperscaler eher überschätzen statt klein zu reden. Doch eines ist nicht eingetreten, was vor einem Jahrzehnt noch gar nicht ausgemacht gewesen war: Ob SaaS, IaaS, PaaS nicht eher für einen Direktvertrieb prädestiniert wären. Klare Antwort vom GTDC: Nein. Vielmehr spricht CEO Frank Vitagliano von einem „Goldenen (Cloud) Zeitalter“, in der die „Zukunft für die Distributoren unglaublich hell leuchtet“.

Trend: Multicloud orchestrieren
Dabei seien die Partnerschaften zwischen globalen IT-Distributoren – allen voran der namentlich erwähnten Ingram Micro, D&H Distributing (in Nordamerika) Tech Data/Synex und Arrow – noch in einem „frühen Stadium der Entwicklung“.  Sie würden indes an Bedeutung gewinnen. Denn: „Distributoren sind Innovationstreiber, die der Branche helfen, von technologischen Fortschritten zu profitieren“. Auf Trends und Änderungen bei den Servicebereitstellungsmodellen würden sie schnell und flexibel reagieren, weil sie eine Reihe von Tools und Programmen anböten, die IT-Dienstleister unterstützen, Zugang zu fortgeschrittenen technischen Schulungen, Pre-Sales, sowie Planungs- und Entwicklungsressourcen zu finden.  Ein solcher Trend, der 2022 und darüber hinaus entscheidend sein wird, läge in der Orchestrierung von Multiclouds.

GTDC zitiert in seiner Studie die Führungskraft eines Distributors, wonach die Partner seines Unternehmens bis heute rund 1.000 Cloud-Implementierungen angeschlossen hätten und er für 2022 mit einem Anstieg von 400 bis 500 Prozent rechne.

Zahl der Datacenter steigt
Das rasante Cloud-Wachstum lässt sich auch an der Zahl der Rechenzentren ablesen. Rund 660 weltweit zählt GTDC, ein Plus von 22 Prozent. Allein  die Top drei, AWS, Microsoft Azure und Google würden die Hälfte dieser Datacenter betreiben. Stärker als die Hyperscaler aus den westlichen Industrienationen legen die Anbieter aus China zu: Bytedance, Tencent und Alibaba.

Als Hyperscaler bezeichnet die GTDC-Studie jene Cloud-Infrastrukturanbieter, die mindestens 500 Storage-Racks, 5.000 per Glasfaser verbundene Server aus mindestens 10.000 qm Rechenzentrumsfläche betreiben.

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu INGRAM Micro Distribution GmbH

Weitere Artikel zu TD Synnex

Weitere Artikel zu Arrow ECS GmbH

Weitere Artikel zu Lawson Software Deutschland GmbH

Weitere Artikel zu Microsoft GmbH

Weitere Artikel zu Google Germany GmbH

Weitere Artikel zu Branchenlösungen

Matchmaker+