Missbrauch der Marktmacht

Google droht Ärger in den USA und China

30. September 2020, 14:25 Uhr | Lars Bube
© johndwilliams - fotolia

In den nächsten Tagen drohen Google sowohl im Heimatland USA als auch in China neue Gerichtsverfahren, die sich mit möglichen Missbräuchen der Monopolstellung des Konzerns auseinandersetzen.

Für den Google-Konzern könnten die nächsten Wochen einige unangenehme Überraschungen bereithalten. Sowohl aus China als auch den USA berichten regierungsnahe Insider, dass Kartellbehörden und Gerichte demnächst Verfahren wegen des Missbrauchs der Monopolstellung in verschiedenen Märkten einleiten wollen. In China geht es dabei vorwiegend um das mobile Betriebssystem Android. Hier wird Google und der Konzernmutter Alphabet vorgeworfen, durch verschiedene Maßnahmen wie die enge Kopplung verschiedener Dienste an das Betriebssystem und den streng kontrollierten Zugang zum Play Store einen freien Wettbewerb zu behindern. Ob tatsächlich ein entsprechendes Verfahren eingeleitet wird, soll sich noch in den nächsten Tagen entscheiden. Offenbar steckt hinter dem Vorstoß auch politischer Druck, nachdem Huawei durch die Sanktionen der USA keinen direkten Zugang mehr zu Android hat.

In den USA richtet sich das Augenmerk der Kartellwächter des Justizministeriums hingegen auf das Suchmaschinengeschäft. Hier geht es wieder einmal um die Frage, inwieweit Google bei der Reihenfolge der Suchtreffer und der ihnen vor- und beigestellten Werbung möglicherweise eigene Konkurrenten sowie nicht auf Google werbetreibende Unternehmen benachteiligt. Unzweifelhaft ist Googles Marktmacht hinsichtlich der Online-Werbung immens: Rund jeder dritte für Anzeigen im Internet ausgegebene Dollar landet bei dem Konzern, der neben den Anzeigeplätzen inzwischen auch zahlreiche Tools rund um Online-Kampagnen anbietet. Die Untersuchungen rund die möglichen Wettbewerbsverstöße dauern hier schon mehrere Monate an, laut den Informanten soll eine Klage jetzt aber kurz bevor stehen.

Die amerikanischen Behörden nehmen derzeit aber nicht nur Google genau unter die Lupe. Auch andere Tech-Größen wie Amazon, Apple und Facebook stehen unter strenger Beobachtung der Wettbewerbshüter.

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