Weniger Kosten für App-Entwickler

Google halbiert weitere Play-Store-Abgaben

25. Oktober 2021, 11:01 Uhr | Lars Bube
© Quality Stock Arts - AdobeStock

Ab dem nächsten Jahr müssen App-Anbieter mit einem Abomodell in Googles Play Store nur noch 15 Prozent „Servicepauschale“ abführen. Auch im Play Media Experience Programm werden die Preise weiter gesenkt. Ob das allerdings reicht, um die Kartellbehörden zu besänftigen, ist fraglich.

Als Reaktion auf die anhaltende Kritik der Softwarehersteller und Regulierungsbehörden an den Provisionsmodellen in den App Stores von Apple und Google hat letzterer jetzt weitere wichtige Änderungen im Preismodell seines Play Stores für Android angekündigt. Ab dem 1. Januar 2022 müssen die Anbieter von Apps mit einem Abomodell demnach generell nur noch 15 Prozent davon als „Servicepauschale“ an den Konzern abführen. Bisher verlangt ihnen Google, genau wie der Mitbewerber Apple, im ersten Jahr noch 30 Prozent ab. Das ist jedoch nach Ansicht vieler Anbieter und Entwickler deutlich zu viel, da ihnen gerade im ersten Jahr viele Kunden wieder abspringen würden und sie somit erst garnicht in den Genuss des reduzierten Satzes ab dem zweiten Jahr kämen.

Bei den betroffenen App-Anbietern trifft der Schritt dementsprechend auf Wohlgefallen, verschafft er ihnen doch größeren finanziellen Spielraum. „Wir freuen uns, dass Google weiterhin mit dem Ökosystem zusammenarbeitet, um Modelle zu finden, die sowohl für die Entwickler als auch für die Plattform funktionieren“, lobt etwa Luis von Ahn, Mitgründer der Sprachlern-App Duolingo. Ähnlich positiv äußert sich Whitney Wolfe Herd, CEO der Dating-Plattform Bumble: „Die angekündigte Änderung am Preismodell erlaubt es uns mehr in unsere Produkte zu investieren und den Nutzern noch mehr Möglichkeiten zu geben, sich vertrauensvoll online mit uns zu verbinden.“

Darüber hinaus senkt Google auch im Play Media Experience Programm, das die Verbreitung von medialem Content sowie Android-Apps auf Plattformen wie smarten TV-Geräten, Autos und Smartwatches fördern soll, die Servicegebühren in einigen Bereichen noch weiter. Hier sollen die Abgaben für die Anbieter von Ebooks und Musikstreaming-Diensten ab dem nächsten Jahr auf bis zu 10 Prozent reduziert werden. „Die neuen Tarife tragen den wirtschaftlichen Aspekten der Medieninhalte Rechnung und sorgen dafür, dass Google Play besser für Entwickler und die Gemeinschaften von Künstlern, Musikern und Autoren funktioniert, die sie vertreten“, hofft Google.

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