Suchmaschinen

Google krempelt Suchmaschine radikal um

15. März 2012, 16:01 Uhr | Karl-Peter Lenhard

Laut einem Bericht des Wall Street Journal hat Google vor, seine Suchmaschine in nächster Zeit radikal umzubauen. Jetzt wird die semantische Suche zur Grundlage aller Suchergebnisse – und wildert damit in Nutzerkreisen von Wolfram Alpha.

Wie das Wall Street Journal jetzt recherchierte, will Google der derzeit genutzten Keyword-Suche eine eher semantische Suche zur Seite stellen. Die Keyword-Suche arbeitet Wortlisten nach den Begriffen ab und bietet die gefundenen Treffer, nach Relevanz sortiert, an. Bei einer semantischen Suche wird mehr auf den Inhalt und den Sinn der Anfrage eingegangen, als auf bloße Begrifflichkeiten. Damit bringt sie zum Beispiel Doppelbedeutungen von Worten wie Jaguar als Automarke und Raubtier in einen Zusammenhang.
In den nächsten Monaten werden erste semantische Elemente in die Suche bei Google einfließen. Später soll die Verknüpfung von Begriffen mehr der menschlichen Auffassungsgabe entsprechen, so Amit Singhal, Chef des Ranking-Teams bei Google.
Singhal erläutert weiter, dass man in den letzten Jahren eine Datenbank mit hunderten Millionen »Entitäten« - Menschen, Orte, Dinge – erstellt habe, die nun in die semantische Suche einfließen soll und so zum Beispiel den Zusammenhang zwischen dem Suchbegriff Google und den beiden Gründern Larry Page und Sergey Brin herstellen soll. Allerdings räumt er ein, dass die Umstellung auf die semantische Suche ein Projekt sei, dass über Jahre sukzessive umgesetzt werden müsse. Ein ähnliches Projekt existiert mit Wolfram Alpha schon heute. Diese semantische Suchmaschine kämpft aber mit Problemen bei der Interpretation der Eingaben. So liefert die Suchmaschine teils sehr gute Ergebnisse, teils recht sinnlose Antworten.
Google verspricht von dieser Neuerung eine längere Verweildauer auf der eigenen Seite, ein wichtiges Argument beim Verkauf von Werbung. Außerdem soll die semantische Suche Konkurrenten wie Yahoo, Facebook und Bing auf Distanz halten.


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