Google Chrome / Google Search

Google rudert bei Speicherung von Nutzerdaten zurück

10. September 2008, 9:25 Uhr | Bernd Reder

Die Kritik an der »Datenkrake« Google zeigt Wirkung. Das Internet-Unternehmen speichert nun Informationen über die Nutzer seines Suchmaschinendienstes und des Web-Browsers »Chrome« nicht mehr so lange, wie das ursprünglich geplant war.

Der Druck von Usern, Datenschutzexperten und Medien war offenbar denn doch zu groß. Wegen der Datensammelwut von Google Search und seines Web-Browsers »Chrome« geriet Google massiv unter Beschuss. Jetzt gab die Internet-Firma nach, zumindest teilweise. So werden die IP-Adressen von Chrome-Usern in den Server-Log-Daten von Google nach 9 Monaten anonymisiert, nicht wie vorgesehen erst nach 18 Monaten.

Auch die Funktion »Google Suggest« will Google überarbeiten. Sie »rät« bei Suchanfragen anhand der eingetippten Begriffe, wonach der Nutzer sucht und macht ergänzende Vorschläge.

Die Eingaben des Users wurden dazu allerdings über Rechner von Google umgeleitet. Ein Teil davon wurde auf den Systemen des Anbieters gespeichert (angeblich nur zwei Prozent), um den Service zu verbessern.

Bis Ende des Monats will Google nun seine Technik umstellen, sodass auch Google-Suggest-Daten innerhalb von 24 Stunden anonymisiert werden. Ein kürzerer Zeitraum sei aus technischen Gründen nicht machbar, so das Unternehmen.

Auch auf einem anderen Gebiet geriet Google in die Defensive: Die Kooperation mit Yahoo, die das gemeinsame Vermarkten von Online-Anzeigen umfasst, hat das amerikanische Justizministerium hellhörig gemacht.

Angeblich bereitet die Kartellrechts-Abteilung der Behörde eine Anklage gegen Google vor (Siehe unseren Bericht »US-Justizministerium bereitet angeblich Anklage gegen Google vor«). Durch die Zusammenarbeit des Unternehmens mit Yahoo habe sich Google ein Monopol im Geschäft mit Suchmaschinen-Anzeigen verschafft, so die Begründung.


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