Gaming-Service Stadia soll Massenmarkt erschließen

Google will Milliarden Gamer ins Abo holen

22. August 2019, 11:27 Uhr | Lars Bube
© Google Stadia

Auf der Gamescom hat Google verdeutlicht, dass man mit dem Cloud-Gaming-Dienst Stadia ein Milliardenpublikum erreichen und klassische Konkurrenten wie die Spielkonsolen weit hinter sich lassen will.

Weniger als drei Monate vor dem Start seines Gaming-as-a-Service-Angebots Stadia hat Google seine Ziele dafür jetzt konkretisiert. Auf der Gamescom erklärte der für die Gaming-Sparte zuständige Manager Jack Buser in deutlichen Worten, dass sein Unternehmen das neue Angebot aus der Cloud keineswegs als Nischenprodukt plant, sondern in bisher nie dagewesener Dimension den Massenmarkt erobern will. »Die meisten Plattformen erreichen ihr Maximum bei 100 bis 150 Millionen Nutzern. Wir schauen auf Milliarden«, so seine markige Ansage. »Wenn wir nur 100 oder 200 Millionen Menschen erreichen, haben wir etwas falsch gemacht.«

Um sich zu verdeutlichen, was diese Zahlen bedeuten, bietet sich beispielsweise ein Blick auf die Spielkonsolen an. Hier konnte Marktführer Sony von seiner aktuellen Playstation 4 seit deren Marktstart vor sechs Jahren insgesamt etwas über 100 Millionen Stück weltweit absetzen. Insofern darf Busers Vorstoß wohl auch als direkte Kampfansage an die Konsolenhersteller gedeutet werden. Auf diese klassische Konkurrenz angesprochen, zeigte sich der Google-Verantwortliche denn auch direkt sehr siegessicher: »Wir wollen nicht nur das Konsolenerlebnis replizieren«. Das will Google sowohl inhaltlich als auch auf die Zielgruppe bezogen verstanden wissen.

Denn einerseits will der Konzern mit Stadia die technologischen Möglichkeiten der Server-Infrastruktur voll ausnutzen, die deutlich größere und komplexere Spielwelten erlaubt als bisher. Damit sollen auch Hardcore-Gamer überzeugt werden, ein Abo abzuschließen. Gleichzeitig will man mit dem bequemen Abomodell und der Tatsache, dass die Nutzer durch das Streaming selbst keine teuren Gaming-Rechner mehr benötigen, auch die wachsende Zahl der Gelegenheitsspieler an sich binden.

Dementsprechend ist auch das Preismodell von Stadia gestaltet, das eine Mischung aus Plattformen wie Steam und den Abo-Netzwerken der Konsolenhersteller ist. Während die kostenlose Basis-Version schlechtere Qualität von maximal 1080p liefert und die Spiele einzeln erworben müssen, bietet Stadia Pro für 10 Euro im Monat eine Auflösung bis maximal 4K (später sollen 8K folgen) und enthält zudem einige Titel.


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