Wieder etwas mehr persönliche Daten für Google

Googles »Webprotokoll« macht es Newcomern schwerer

10. Dezember 2009, 12:21 Uhr | Werner Veith
Um Googles »Web History« zu nutzen, braucht der Anwender einen Account bei dem Suchmaschinen-Anbieter.

Googles » Webprotokoll« hat Lichts und Schattenseiten. Die Anwender bekommen mehr das zu sehen, was sie bereits interessiert. Umgekehrt wird aber die Bandbreite der Ergebnisse dadurch eingeschränkt.

Mit »Web History« beziehungsweise »Webprotokoll« erweitert Google konsequent ihr Ranking-Portfolio für Web-Sites in Suchergebnissen. Dabei merkt sich die Suchmaschine, welche Web-Site ein Nutzer nach einer Suche anklickt. Solche Sites landen dann künftig weiter vorne. Für Google hat das große Vorteile wie die Agentur für Suchmaschinen-Marketing Greenlight bemerkt: Sie ist nicht mehr nur von der eigenen Analyse der Wertigkeit von Webseiten abhängig. Allerdings hat dieses Vorgehen für die Agentur Gutes und Schlechtes zur Folge: Der Nutzer erhält nun mehr die Suchergebnisse, die er bevorzugt. Sie sind damit besser auf ihn zugeschnitten. Umgekehrt wird dadurch die Bandbreite der Ergebnisse deutlich eingeschränkt. Unbekannte Marken oder Web-Sites haben es deutlich schwerer, nach vorne zu kommen.

Bekannten Firmen erleichtert es Web-History, dass Anwender über die Internet-Suche auch auf andere Produkte in ihrem Unternehmen aufmerksam werden. Denn ihre Ergebnisse landen über Web-History weiter vorne.

Umgekehrt macht es das kleinen Unternehmen schwerer, zu erreichen, dass ihre Internetseiten geklickt werden, denn die Marketing-Möglichkeiten sind eher begrenzt. Zusätzlich erschwert dies auch ganz nach vorne bei den Ergebnissen zu kommen, weil der Benutzer eben vorher andere Web-Sites besucht hat.

Greenlight sieht weiter die Möglichkeit, die Web-History zu einer Social-Suchfunktion auszubauen. Damit kommen die Ergebnisse nach vorne, die Freunde des Anwenders bevorzugen. Dies würde die Ergebnisse etwa bei einer Suche nach Restaurants deutlich attraktiver machen. Aktuell gibt es diese Funktion aber nicht.

Schließlich gibt es bei Google immer die Datenschutzbedenken. Denn der Suchmaschinenanbieter bekommt mehr Informationen über den einzelnen Nutzer.

Greenlight schränkt ihre Wertung derzeit insofern ein, dass es davon abhängt, wie Google die Web-History implementiert hat. Sollte der Suchmaschinen-Anbieter nur ein Ergebnis von zehn auf Grund der Web-History nach vorne bringen, würden sich viele der Bedenken relativieren. Allerdings würde dies den Wert der neuen Funktion auch wieder deutlich einschränken. Für die Agentur ist es noch zu früh, darüber Aussagen zu machen.


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