Differenzierung nach Branchen und Betriebsgrößen

Große Potenziale für ECM-Anbieter

17. April 2012, 11:01 Uhr | Werner Fritsch
Bild: Stefan Rajewski, Fotolia.com

Marktforschern zufolge steigt in Deutschland die Nachfrage nach Software und Services im Segment Enterprise Content Management. Anbieter können von beträchtlichen Potenzialen ausgehen, wobei sie Branchen und Größen der Anwenderunternehmen berücksichtigen sollten.

Systeme für das Enterprise Content Management (ECM), die auch die traditionellen Bereiche Dokumentenmanagement (DMS) und Archivierung einschließen, sind gefragt. Der Hightech-Verband Bitkom, bekannt für optimistische Ausblicke, erwartet für 2012 ein deutliches Wachstum dieses Segments: Das Volumen werde in Deutschland in diesem Jahr um knapp 8 Prozent auf mehr als 1,5 Milliarden Euro steigen. Davon sollen 650 Millionen Euro auf Softwarelizenzen entfallen, 630 Millionen Euro auf Dienstleistungen und 220 Millionen Euro auf Hardware. Als Haupttrends nennt der Verband elektronische Akten, Geschäftsprozess- sowie E-Mail-Management.

Stark fragmentierte Anbieterlandschaft

Weitere Einblicke in die ECM-Welt gibt eine zwar nicht repräsentative, aber umfangreiche Befragung des ITK-Marktforschungsunternehmens ama aus Waghäusel im Landkreis Karlsruhe. Beeindruckende 7.490 Telefoninterviews wurden mit Unternehmen und Behörden in Deutschland durchgeführt. Insgesamt 2.358 Personen konnten hierbei Installationen von Software für Dokumente oder Content benennen. Damit entfällt auf knapp jeden Dritten eine Installation, was über alle Betriebsgrößen hinweg auf ein erhebliches Marktpotenzial in diesem Segment schließen lässt. Geschäftsführer und Studienleiter Axel Hegel weist auf ein bekanntes Phänomen des DMS/ECM-Markts hin: »Unsere Erhebung zeigt eine extrem stark fragmentierte Anbieterstruktur. Nur zehn Hersteller kommen auf nennenswerte Anteile an installierten Systemen.«

Die fleißigen Marktforscher befragten von Februar bis Dezember 2011 Anwenderunternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern sowie Behörden und andere Non-Profit-Einrichtungen nach installierten DMS/ECM-Systemen. Dabei wurde im Detail erfasst, welche Produkte derzeit in Betrieb sind und von welchen Herstellern diese stammen.

Hegel erläutert die grundsätzlichen Interpretationsmöglichkeiten der ermittelten Zahlen so: »Aufgrund der spezifischen Form unserer Erhebung sind ausschließlich Aussagen darüber möglich, wie viele der befragten Unternehmen eine bestimmte Software einsetzen.« Rückschlüsse auf Marktanteile der einzelnen Anbieter, beispielsweise nach den gängigen Parametern Anzahl der Benutzer oder Höhe der Lizenzerlöse, seien jedoch nicht möglich. Solche Analyen könnten ein ganz anderes Bild liefern, räumt der Marktforscher ein. Die umfangreiche Datensammlung erlaube jedoch Aussagen darüber, welche Hersteller bei welchen Branchen und Betriebsgrößen besonders erfolgreich seien: »Aufgrund der hohen Zahl von Interviews lassen sich, ohne einen Anspruch auf Repräsentativität zu erheben, sehr interessante Rückschlüsse auf die Verteilung der von den einzelnen Herstellern platzierten DMS/ECM-Installationen in den jeweiligen Branchen und Unternehmensgrößenklassen ziehen.«


  1. Große Potenziale für ECM-Anbieter
  2. Viele Unternehmen noch ohne ECM-Lösung
  3. SAP und OpenText bei Großunternehmen vorn

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