Eine echte Alternative zu Microsofts Hosted-Exchange bietet Zarafa nach eigenen Angaben mit seiner Groupware. Auf der CeBIT zeigt die Firma eine Hosted-Version für Internet-Service-Provider.

Das gute alte ASP-Modell (Application-Service-Providing) feiert unter dem Namen »Software as a Service« (SaaS) seine Wiedergeburt. Das ist auch kein Wunder, denn im Gegensatz zu Ende der 90er Jahre, als ASP »unterging«, ist Internet-Bandbreite nun en masse und vor allem preisgünstig zu haben. Und das macht Software as a Service für viele Anwender erschwinglich und interessant.

SaaS wird daher auch auf der CeBIT eine zentrale Rolle spielen. Microsoft etwa stellt seine »Hosted-Version« von Exchange in den Vordergrund. Der Softwarekonzern will seine Groupware Service-Providern schmackhaft machen, die dann ihren Kunden entsprechende Dienstleitungen anbieten können.

Auf denselben Markt zielt Zarafa Deutschland. Das Unternehmen bringt zur CeBIT Release 6.00 ihrer Groupware. Außerdem sagt Zarafa Microsoft den Kampf an, mit einer SAAS-Version der Lösung. Diese soll ISPs dank eines besseren Preis-Leistungsverhältnisses in die Lage versetzen, »den Massenmarkt mit Business-Class-Groupware zu bedienen zu können«.

Vergleichbare Funktionen wie Outlook

Zarafa ist eine Groupware-Lösung, die auf dem Look-and-Feel von Microsoft Outlook aufbaut. Die Software erlaubt Anwendern die gemeinsame Nutzung von E-Mails und Kalendern über Outlook sowie ein Web-Interface. Dabei wird nach Angaben von Zarafa eine »saubere Anbindung« an alle Linux-Server gewährleistet.

Auch eine Push-Funktion, so wie sie Exchange bietet, weist Zarafa auf: »Z-push« übermittelt E-Mails, Kalenderdaten, Kontaktinformationen und Aufgabenlisten automatisch auf mobile Geräte.

Version 6.00 wurde um einige Funktionen erweitert, etwa einen Cached/Offline-Modus für Outlook, den Multi-User Kalender im Web Access und neue Enterprise-Level-Funktionen. Dazu gehört die Möglichkeit, Attachments optional aus der Datenbank auszulagern.

Release 6.10 für Service-Provider

Mit Release 6.10 hat Zarafa außerdem eine spezielle Hosting-Version entwickelt, die nach Angaben der Firma als Multidomain-Lösung eine echte Alternative zu Hosted Exchange darstellt. Vor allem mit einem deutlich niedrigeren Preis wirbt Zarafa.

»Mit der neuen SAAS Version können ISPs bis zu 80 Prozent der Kosten einsparen«, erklärt Helmuth Neuberger, Geschäftsführer von Zarafa Deutschland.

Funktionen von Zarafa 6

Hier die Funktionen von Zarafa im Überblick:

· • Offline-Modus: Outlook-Daten stehen nun auch ohne bestehende Verbindung zum Zarafa-Server zur Verfügung.

· • Single-Sign-on: Höhere Sicherheit und vereinfachte Administration durch bessere Authentifizierungsmöglichkeiten. Passwörter werden jetzt zentral verwaltet.

· • »Web Access Resources«: Ressourcen können nun durch den Web Access noch einfacher eingesehen und geplant werden.

· • »Web Access Search«: eine schnellere Suchfunktion, unter anderem mit Suche in Unterordnern.

· • Multi-User-Kalender: Er zeigt, wer wann welche Termine hat. Das erleichtert di Planung von Meetings.

· • Verteilerlisten: Die aus Outlook bekannten Verteilerlisten können nun auch in Kontaktordnern von Web Access angelegt und verwaltet werden.

· • Multi-Domain-Support (in Version 6.10): Es lassen sich mehrere isolierte Domains erstellen und somit Arbeitsgruppen oder Firmen komplett unabhängig voneinander auf einem Server zu verwalten.

Zarafa ist auf der CeBIT in Halle 5 auf Stand F48 vertreten.

Ein Testbericht von Version 5.20 von Zarafa von Andreas Stolzenberger ist unter »Verwandte Artikel« aufgelistet (»Giraffe fürs Rudel«). Dort sind auch Tests von Mail-Servern und Groupware-Software zu finden.

Alles rund um die Messe in Hannover finden Sie im CeBIT-Spezial von Network Computing.