Digital Workplace kommt scheibchenweise

Hybrides Arbeiten verändert die Arbeitswelt

16. August 2022, 9:16 Uhr | Folker Lück
© AndSus | AdobeStock

Für die ITK-Branche ist hybrides Arbeiten zu einer zentralen Materie geworden. Durch die Zwänge während der Pandemie wurde aus einer zuerst rein technisch geführten Debatte ein omnipräsentes Gesellschaftsthema. Das heißt aber nicht, dass sich nun die gesamte Wirtschaft über Nacht völlig verändert.

Dass es klug sei, für flexibleres Arbeiten einen „Digital Workplace“ zu planen, haben viele Anbieter schon lange gepredigt – auch vor der Pandemie. Allerdings weckte das nur relativ verhaltenes Interesse bei den Anwendern. Digitalisierungsprojekte wurden gerade im Mittelstand eher halbherzig umgesetzt, meistens beschränkt auf einzelne Abteilungen. Die Einführung von Unified Communications, von DMS-Systemen oder gar einer kompletten ECM-Lösung? Einige Unternehmen – meist größere – trauten sich da heran und erkannten die Notwendigkeit. Doch die Masse beließ es lieber beim Status quo. 

Erst die Corona-Pandemie löste hier ein – vielfach nicht ganz freiwilliges – Umdenken aus. Dabei zeigte sich: Die Technologien für den Digital Workplace sind längst vorhanden. Aber es geht hier nicht nur um Technik, sondern auch um eine sich ändernde Arbeitskultur. „Homeoffice? Nein danke!“ – das war Konsens in zahlreichen Betrieben. Tatsächlich wurde nun aber vielerorts bewiesen, dass die Arbeit im Heimbüro das Unternehmen keineswegs direkt in den Abgrund führt. 

Zwar war kaum jemand auf komplette Arbeitswochen und gar Arbeitsmonate im Homeoffice vorbereitet und auch heute möchte kaum jemand ausschließlich daheim arbeiten. Aber die Pandemie machte klar, dass es in vielen Bereichen geht. Für Arbeitgeber, die angesichts dieses Trends gravierende Probleme auf sich zukommen sehen, muss man aber konstatieren, dass die Medaille stets zwei Seiten hat: Dort, wo remote gearbeitet werden kann, verbessert sich oftmals die Fachkräfte-Problematik. In jedem Unternehmen gibt es wiederkehrende Aufgaben, die man auch in Bukarest oder Barcelona erledigen kann.

Angst vor Covid-19 bleibt
Aktuell führt das wahrscheinliche Aufkommen neuer Covid 19-Varianten zu neuen Unsicherheiten. Vielen geht es jetzt darum, einen langfristigen Plan zu entwickeln – ein tragfähiges Arbeitsmodell. In seiner Studie »Securing the New Hybrid Workplace« lies der Security-Anbieter Entrust die Strategien der Betriebe untersuchen. Für die Studie wurden 1.500 Führungskräfte und 1.500 Mitarbeitende aus zehn Ländern befragt. Die überwältigende Mehrheit der Unternehmen geht demnach langfristig zu einem hybriden Arbeitsplatzkonzept über. 80 Prozent der Führungskräfte und 75 Prozent der Mitarbeiter geben an, dass ihr Unternehmen derzeit einen hybriden Ansatz fährt – oder vollständig remote arbeitet und ein hybrides Arbeitsmodell in Betracht zieht. Die Datensicherheit im Homeoffice bringt neue Herausforderungen mit sich: Teams arbeiten jetzt dezentraler als je zuvor. 68 Prozent der Befragten geben an, dass sie die Einstellung von neuen Talenten an geografisch unterschiedlichen Standorten in Betracht ziehen.

Digitale Firmenzentralen
Ingo Wittrock, Regional Marketing Director Central Europe und New Work Experte bei Ricoh Deutschland, bestätigt den Beratungsbedarf in zahlreichen Betrieben: „Viele der Technologien, die in den letzten zwei Jahren eingeführt wurden, waren für Unternehmen eine verlässliche und zugleich schnelle Lösung, um ihre Belegschaft auch im Homeoffice arbeitsfähig zu machen. In dieser Zeit war das Verständnis für Probleme mit neuer Software oder Hardware hoch. Doch mit der fortlaufenden Etablierung von Hybrid Work gehört eine standardisierte Infrastruktur, die zugleich flexibel und standortunabhängig funktioniert, fast schon zum Pflichtprogramm.“ Wittrock wagt auch einen Ausblick: „Auch wenn physischen Unternehmenszentralen weiterhin eine wichtige Rolle zukommt, müssen digitale Firmenzentralen geschaffen werden, die nicht von der Arbeit in Büroräumlichkeiten abhängig sind.“ Die nahtlose Zusammenarbeit zwischen Kollegen im Büro und im Homeoffice habe aktuell höchste Priorität. Wittrock bekräftigt: „Uns erreichen fortlaufend Anfragen, beispielsweise zu unseren Lösungen für Raum-, Prozess- und Dokumentenmanagement.“

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