Desktop-Software

IBM greift Microsoft mit modularer Desktop-Lösung an

12. September 2007, 5:10 Uhr | Bernd Reder

»Open Client Solution« heißt IBMs Alternative zu »Windows« und »Office«. Aus einem Sortiment von Betriebssystemen sowie Office- und Kommunikationsanwendungen soll sich der Nutzer das heraussuchen können, was er benötigt.

Mit »Open Client Solution« spricht IBM Anwender an, die nicht komplett auf Microsoft setzen möchten, sprich auf die Kombination »Windows« und »Office«.

Als Betriebssysteme kommen bei »Open Client« die Linux-Versionen von Red Hat und Novell-Suse zum Zuge. Allerdings stehen die darauf aufsetzenden Applikationen auch in Versionen für Windows und Mac OS zur Verfügung.

Weitere Bestandteile des Pakets: ein Textverarbeitungssystem auf Basis des »Open Document Format« (ODF), das auch »Open Office« verwendet, und der Open-Source-Web-Browser »Firefox«.

Natürlich hat IBM auch Produkte aus dem eigenen Haus dazu gepackt. Dazu gehören »Lotus Notes« und »Domino« für E-Mail und die Zusammenarbeit von Arbeitsgruppen (Collaboration), außerdem »Sametime« für Unified-Communication und Instant-Messaging.

Zudem offeriert das Unternehmen »Websphere Portal 6.0« für Web-Anwendungen und »Lotus Expeditor«. Diesen Client für serviceorientierte Architekturen preis IBM als Alternative zu Microsofts ».NET« an.

Ein Vorteil der IBM-Produkte, so das Unternehmen, sei deren Unabhängigkeit von einzelnen Betriebssystemen. So stünden beispielsweise sowohl für Windows als auch Linux und Mac OS »Notes«-Clients zur Verfügung. Das bedeute mehr Flexibilität für den Anwender.

Allerdings führt IBM noch ein handfesteres Argument ins Feld: das liebe Geld. Ein Arbeitsplatz mit »Open Client« koste deutlich weniger als die 4000 bis 6000 Dollar pro Jahr, die Gartner und IDC für Windows/Office veranschlagen.

Wie viel genau der Anwender durch »Open Client« spart, ließ IBM allerdings offen. Der Hersteller verwies jedoch auf die hohen Lizenzgebühren für Windows und die Office-Suite.

Vielleicht wird IBM ja bald aus eigener Erfahrung über Einspareffekte dank »Open Client« berichten können. Der IT-Konzern plant, das Paket auf fünf Prozent der Desktop-Rechner im Unternehmen zu installieren.

www.ibm.com


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