Ausgang ungewiss

IBM kauft möglicherweise Sun

18. März 2009, 12:40 Uhr | Werner Veith

Nach einem Bericht des Wall Street Journals befindet sich IBM in Gesprächen mit Sun, um über deren Übernahme zu verhandeln. Allerdings seien gut informierte Kreise skeptisch, ob der Deal zu einem Abschluss komme.

Wie das The Wall Street Journal online berichtet, spreche IBM laut Kreisen aus der Branche mit Sun über deren Kauf. Der Kaufpreis könnte dann bei 6,5 Milliarden Dollar in Bar liegen, wie die Branchenkreise sagten. Diese seien aber auch skeptisch, ob es zu einem Abschluss komme oder die Treffen im Sande verliefen. Der IBM-Sprecher Ian Colley habe aber einen Kommentar zu irgendwelchen Gesprächen mit Sun abgelehnt. Von einem Sun-Sprecher habe es auf die Bitte um einen Kommentar keine Reaktion gegeben.

Dies könnte ein Ansatz von IBM sein, um dem Einstieg von Cisco in den Server-Markt zu begegnen (Network Computing berichtete). Weiter werde der Kauf, so das Wall Street Journal, IBMs Position gegenüber Hewlett-Packard stärken. Diese habe in den letzten Jahren Software-Firmen gekauft, um ihre Position beim Management von Data Centern zu stärken. Mit dem Kauf von Electronic Data Systems im vergangenen Jahr sei HP nun ein direkter Konkurrent zu IBM auch bei IT-Outsourcing. Zudem habe sich auch Dell vermehrt in Richtung Data Center bewegt.

Zu den Hürden eines Kaufs von Sun durch IBM gehört sicher auch, dass die Regulierungsbehörden bei dieser Größe eines Zusammenschlusses zustimmen müssen. Da IBM und Sun im Server- und Storage-Bereich überlappende Produktbereiche haben, ist es sicher spannend, was dann hier passiert.

Ein Punkt der bei Firmenfusionen leicht unterschätzt wird, sind die Probleme durch unterschiedliche Unternehmenskulturen. Daran sind auch schon Zusammenschlüsse gescheitert. Das Wallstreet Journal weist darauf hin, dass es sich bei IBM um ein strammes Ostküstenunternehmen handle, das auf ein geschäftmäßiges Auftreten wert lege (Button-down Style) und auf Produkte für Kunden fokussiert sei. Sun sei eher ein Technik-verliebter Außenseiter, im Silicon Valley groß geworden, der in der letzten Zeit wenig von seinen Innovationen profitiert habe.


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