IBM setzt große Erwartungen in die Datenanalyse

Einfachere Bedienung, mehr Statistik und Möglichkeiten zur Zusammenarbeit sollen die Datenauswertungsprogramme des Herstellers IBM für mehr Benutzer interessant machen. Mittelfristig sind damit hohe Umsatzerwartungen verbunden.

Mit der neuen Version 10 der Analysesoftware Cognos will Rob Ashe, früher CEO des Unternehmens Cognos und seit der Übernahme General Manager für Business Analytics bei IBM, wesentlich mehr Benutzer erreichen. 2015 will der Konzern 16 Milliarden Dollar mit Produkten und Dienstleistungen in diesem Bereich einnehmen. Im Highend ersetzt der neuere Begriff »Business Analytics« immer öfter den altbekannten »Business Intelligence«, so auch bei IBM. Betont wird die geschäftliche Relevanz der Datenanalysen und eine mehr in die Zukunft statt in die Vergangenheit gerichtete Betrachtungsweise.

Olaf Scamperle, hierzulande Business Unit Executive für Business Analytics and Optimization bei IBM, stellt bei Cognos 10 eine einheitliche Oberfläche heraus. Die Benutzer in den Fachabteilungen sollen Berichte oder Dashboards erstellen können, ohne sich über die IT Gedanken machen zu müssen. In einem Workspace kann nun jeder Benutzer die Informationen zusammenziehen und näher untersuchen, die er braucht. Die Zusammenarbeit in Teams wird durch die Integration der Collaboration-Software Lotus Connections ermöglicht. Zusätzliche Werkzeuge lassen sich in Cognos 10 per Software Development Kit (SDK) oder Mash-up-Service einbeziehen. Weitere Highlights der neuen Version: die Unterstützung mobiler Endgeräte, namentlich iPod, iPad und Blackberry, sowie Echtzeitfähigkeiten. Zusätzliche Analyseverfahren steuern Statistikprogramme des Data-Mining-Anbieters SPSS bei, den IBM vor einem Jahr übernommen hat. Datenintegrationsaufgaben können Services des Infosphere Information Server erfüllen, der in der neuen Version 8.5 vorliegt. Für Partner ergeben sich durch die Integration der Software von SPSS und Lotus neue Differenzierungsmöglichkeiten, wie Scamperle bestätigt.

Der Umstieg von der Vorgängerversion 8 auf Cognos 10 werde keine Probleme bereiten, da die technische Infrastruktur gleich bleibe, heißt es. Die neue Version kann auch in einem Cloud-Modell genutzt werden, eine eigene SaaS-Version gibt es jedoch nicht. Software für Business Intelligence oder Analytics erfordert meist viel kundenspezifische Anpassung und betrifft oft sensible Daten.