Weniger Umsatz und Gewinn

IBMs Talfahrt hält an

19. April 2017, 11:42 Uhr | Lars Bube
IBM setzt für seine Zukunft auf Watson und das IoT; seit kurzem auch in München

Im ersten Quartal 2017 musste IBM den 20. Umsatzrückgang in Folge verkraften. Die starken Zuwächse im Cloud-Bereich konnten den erneuten Umsatzverlust der System-, Dienstleistungs- und Technologiesparten nicht ausgleichen.

Auch im ersten Quartal 2017 konnte IBM die seit nunmehr 20 Quartalen anhaltende Talfahrt seiner Umsätze nicht stoppen. Der Umsatz des Konzerns sank um 2,8 Prozent auf 18,16 Milliarden US-Dollar und damit sogar etwas stärker als vorab von den Analysten prognostiziert. Der Netto-Gewinn ging dabei sogar um 5,5 Prozent auf 1,75 Milliarden Dollar zurück. Dafür verantwortlich war laut dem Geschäftsbericht vor allem eine stark gesunkene Nachfrage in den Segmenten Systeme und Technologien. Der Umsatz der Hardware-lastigen Systems-Sparte, einem einstigen Kerngeschäft, verringerte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 16,8 Prozent auf 1,4 Milliarden Dollar. Mit einem Umsatz von vier Milliarden Dollar verzeichnete der Geschäftsbereich Global Business Services, zu dem Consulting und Anwendungsmanagement gehören, drei Prozent weniger Umsatz. Ähnlich hoch waren die Verluste im Segment Technology Services & Cloud Platforms, das 2,5 Prozent weniger Umsatz und 8,2 Milliarden Dollar einbrachte. Ebenfalls ein leichtes Minus verbuchte der Bereich Global Financing, dessen Umsatz um 1,2 Prozent nachließ und bei 405 Millionen Dollar lag.

Wachsen konnte hingegen als einziger Geschäftsbereich das Segment Cognitive Solutions, wo IBM ein Umsatzplus von 2,1 Prozent auf 4,1 Milliarden Dollar verzeichnete. Dennoch zog die IBM-Führung ein insgesamt positives Fazit und sich von den Entwicklungen in ihrem strategischen Umbau vom Hardware- zum Software- und Services-Anbieter bestätigt. In den als strategisch wichtig gekennzeichneten Unternehmensfeldern wie Cloud, Mobile und Security verzeichnete IBM insgesamt ein Umsatzwachstum von 12 Prozent auf 7,8 Milliarden Dollar. Damit machen diese in allen Geschäftssparten vertretenen Bereiche inzwischen schon rund 40 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Besonders positiv entwickelte sich dabei erneut das Cloud-Geschäft, das um mehr als 30 Prozent wuchs und dem Konzern 3,5 Milliarden Dollar einbrachte. An der Börse sorgte der Quartalsbericht dennoch für ein leichtes Minus des Aktienwerts.

»Im ersten Quartal sind sowohl die IBM Cloud als auch unsere Cognitive Solutions weiter stark gewachsen und haben so eine solide Performance unserer strategisch wichtigen Geschäftsbereiche befeuert«, zeigte sich IBM-Chefin Ginni Rometty zufrieden und blickte hoffnungsvoll in die Zukunft: »Darüber hinaus entwickeln wir aufstrebende Technologien wie Blockchain und Quantum zur Marktreife, welche die Art wie Unternehmen komplexe Business-Probleme angehen, in den kommenden Jahren revolutionieren werden.«


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