Sanierung mit harten Einschnitten

IDS Scheer unter Insolvenz-Schutzschirm

30. September 2014, 13:25 Uhr | Lars Bube
© IDS Scheer Consulting

Mit einem Schutzschirminsolvenzverfahren will sich das Beratungsunternehmen IDS Scheer sanieren und neu aufstellen. Damit einhergehend werden rund 100 Arbeitsplätze gestrichen.

Nur rund drei Monate nach dem Rückkauf durch den Firmengründer August Wilhelm Scheer hat das angeschlagene IT-Beratungshaus IDS Scheer Consulting aus Saarbrücken jetzt einen Antrag auf ein Schutzschirminsolvenzverfahren eingereicht. Nachdem das traditionsreiche deutsche Unternehmen schon unter dem vorherigen Besitzer Software AG zuletzt monatliche Verluste von rund einer Millionen Euro verbucht hatte, soll es mit diesem besonderen Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung saniert und neu strukturiert werden. Zu den ersten Maßnahmen des Insolvenzplans gehört unter anderem die Streichung von rund einem Viertel der aktuell etwa 400 Arbeitsplätze in Deutschland bei IDS Scheer. Das Schutzschirm-Verfahren gibt noch nicht zahlungsunfähigen Unternehmen in solchen Fällen die Chance, die Restrukturierung in Eigenregie zu versuchen. Dafür gewährt es ihnen Vorteile wie eine Deckelung der Kündigungsfristen und Ansprüche aus dem Sozialplan beim Abbau von Stellen.

Wie der ehemalige Bitkom-Präsident Scheer, der die Firma bereits 1984 gegründet hatte, im Hinblick auf den frühzeitigen Insolvenzantrag betont, ist das Mutterunternehmen Scheer Group nicht von dem Insolvenzantrag betroffen. Der Beratungstochter IDS wären jedoch ohne den jetzt eingereichten Schutzschirminsolvenzantrag noch in diesem Jahr die Mittel ausgegangen. Vor allem mit der Rückbesinnung auf das klassische Beratungsgeschäft soll IDS Scheer nun innerhalb der nächsten sechs Monate wieder auf Kurs gebracht werden.


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