Kommentar zu Cyberport
Individualisiertes Massengeschäft
Wird Cyberport ein Managed Service Provider für den kleineren Mittelstandskunden, um den sich immer größer werdende Systemhausriesen nicht mehr kümmern wollen?
Den Vorstoß in die IT-Versorgung von B2B-Kunden hat Etailer Cyperport mit dem Kauf zweier renommierter, mit HPE und HP eng verbundener Systemhäuser eingeleitet, wie ICT CHANNEL exklusiv berichtete. Anton Braun aus Altenstadt in der Oberpfalz und Martin Eickelschulte aus Starnberg kennen sich seit Jahren, beide bieten ihren Kunden seit langem schon Fernwartungskonzepte an und sollen jetzt gemeinsam für ihre neue Muttergesellschaft ein IT-Dienstleistungsportfolio aufbauen. Cyberport ist vorrangig auf Privatkunden fokussiert, die Margen im IT-Handel sind knapp, Notebooksbilliger und andere Etailer einen Klick weit entfernt.
Mit Remote-Services Gewerbekunden dauerhaft und standortunabhängig zu binden und neue dazu gewinnen, kann mit entsprechender Technologie- und Prozess-Expertise gelingen. Ein viel frequentierter Shop bietet Cross-Selling-Potenzial auch und gerade für Managed Services. Mit ansprechendem Marketing in den 16 Cyberport-Läden und Werbung über das riesige Burda-Portfolio an Zeitschriften (Focus) und vielen E-Commerce-Anbietern schafft man große Reichweite. Im SOHO- und SMB-Markt skalieren hoch standardisierte IT-Services, die es sogar zum Festpreis geben kann. Beratung für größere Kunden eingeschlossen - das Kerngeschäft von Bizteam und Eickelschulte, das beide Systemhäuser fortsetzen und ausbauen wollen – nun eben unter dem Dach eines expansiven Etailers.
Ein Begriff prägt einen Trend
Volker Lang, Gründer von VAD Ebertlang, spricht von einem »individualisierten Massengeschäft«, das diesem Spezialdistributor mit seinen rund 70 Mitarbeitern seit Jahren sehr gut gelingt. Der Begriff beschreibt sehr gut, was sich im MSP-Markt immer mehr abzeichnet: Der Trend zu standardisierten, im Backend automatisierten IT-Services für alle jene Kunden, die keine IT-Abteilung haben oder keine mehr unterhalten können, weil IT-Fachkräfte fehlen. Cyberport mischt im MSP-Markt nun bald mit.
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