Gebrauchtsoftwarehandel

Insolvenz: Neuanfang für usedSoft

26. September 2011, 15:33 Uhr | Lars Bube
Peter Schneider will usedSoft durch eine gezielte Insolvenz von den Belastungen durch die schweizer Mutter befreien.

Um die Belastungen durch die Insolvenz der Schweizer Muttergesellschaft abzufedern, hat sich usedSoft zu einem Neuanfang über ein Insolvenzverfahren entschieden. Für Partner und Kunden soll das Geschäft dabei jedoch ohne Unterbrechungen weiter gehen.

Der Gebrauchtsoftwarehändler usedSoft GmbH hat vor dem Amtsgericht München die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Der bisherige Geschäftsführer Peter Schneider betont jedoch, dass sich Kunden und Partner des Unternehmens deshalb keine Sorgen machen müssten, und der Geschäftsbetrieb für sie unverändert weiter laufe. Weder seien ernsthafte finanzielle Probleme, noch die rechtlichen Streitigkeiten mit Firmen wie Adobe und Oracle um den Verkauf gebrauchter Softwarelizenzen für diesen Schritt verantwortlich gewesen. Im Gegenteil seien die Geschäfte zuletzt wieder sehr gut gelaufen und das Unternehmen konnte nach eigenen Angaben im Schnitt vier Neukunden pro Woche verbuchen.

Hintergrund des überraschenden Ganges in die Insolvenz sind laut usedSoft viel mehr schon länger bestehende Verbindlichkeiten aus vorherigen internen Lieferungen und Leistungen gegenüber der ehemaligen Schweizer Muttergesellschaft usedSoft AG, die im Juni dieses Jahres nach Meinungsverschiedenheiten mit einem Investor Insolvenz anmelden musste. Obwohl die entsprechenden Zahlungen ursprünglich auf längerfristige Rückzahlung angelegt waren, hatte sie der Insolvenzverwalter der Einkaufsgesellschaft in der Schweiz nun aber auf einmal fällig gestellt. Durch die Insolvenz will sich usedSoft nun von diesen Belastungen befreien.

»Das Insolvenzverfahren bedeutet für usedSoft einen echten Neustart«, betont Peter Schneider. »Wir können dann wieder ohne Altlasten unser eigentliches Ziel weiter verfolgen: die grundlegende Liberalisierung des Software-Marktes!«. Er gehe davon aus, dass das Insolvenzverfahren schon bald wieder beendet werden könne. Für die Partner und Kunden gehe das Geschäft ohnehin ungehindert weiter. Ein Statement des Insolvenzverwalters mit Details zum weiteren Ablauf wird für diese Woche erwartet.


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