Mobile Computing: Allianz von zwei Riesen

Intel und Nokia wollen Markt für mobile Internet-Geräte aufmischen

25. Juni 2009, 9:11 Uhr | Bernd Reder
Ein Ergebnis der Kooperation von Nokia und Intel dürften mehr mobile Internet-Access-Devices vom Schlage eines Nokia N770 Internet Tablet sein.

Intel auf Expansionskurs: Der Chip-Hersteller und Handy-Gigant Nokia wollen künftig bei der Entwicklung von mobilen Internetgeräten kooperieren.

Das strategische Ziel der Kooperation zwischen Intel und Nokia ist eine neue Klasse von mobilen Computern mit hoher Rechenleistung auf Basis von Intel-CPUs und Chipsätzen. Diese Systeme werden nach den Vorstellungen der beiden Firmen die konstant über mobile Breitbandnetze mit dem Internet verbunden sein.

Um dieses Ziel zu verwirklichen, erweitern Intel und Nokia ihre langjährige Zusammenarbeit. Die neue mobile Plattform soll deutlich sich von bisherigen Smartphones, Netbooks und Notebooks unterscheiden sowie die Entwicklung von neuartiger Hard- und Software sowie mobilen Internet Diensten ermöglichen.

Merkmale der Geräte, die beide Firmen entwickeln möchten, sind unter anderem eine möglichste einfache Bedienung, ein kompaktes Format sowie eine permanente Verbindung mit dem Internet. Letzteres hängt allerdings davon ab, welche Flatrates die Mobilfunk-Service-Provider parat haben.

Neue Betriebssysteme für mobile Geräte

Die Zusammenarbeit von Intel und Nokia umfasst auch gemeinsame Projekte im Umfeld von Open-Source-Software. Ein Schwerpunkt ist Moblin, eine Plattform auf Basis von Linux. Dieses Betriebssystem soll in Netbooks, IADs (Internet-Access-Devices) und in Kommunikationssystemen in Autos Verwendung finden.

Ein zweites Vorhaben, bei dem Nokia und Intel stärker zusammenarbeiten, ist Maemo, ebenfalls ein Open-Source-Projekt mit Linux-Wurzeln. Diese Software ist das Herzstück von Nokias N810 Internet Tablet.

Zudem wird Intel eine Lizenz von Nokias Implementierung eines HSPA/3G-Modems (High Speed Packet Access) erwerben, um dieses in künftigen Produkten zu verwenden. Damit spart sich Intel Entwicklungszeit und verschafft sich auf relativ einfache Weise Zugang zum Bereich Mobilfunkprodukte.

Vorteile für beide

Die Partnerschaft könnte für Intel den Vorteil haben, zum Chip-Lieferanten von Nokia aufzusteigen. Da die Finnen immer noch Weltmarktführer bei Handys und Smartphones sind, würde dies Intel einen Umsatzzuwachs in einem immer noch wachsenden Marktsegment bescheren.

Nokia wiederum könnte sich mithilfe von Intel daran machen, Smartphone-Spezialisten wie Apple (iPhone), Research In Motion (Blackberry) und HTC in die Schranken zu weisen. Diesen Firmen gelang es in den vergangenen Monaten, Nokia Marktanteile abzunehmen.


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