Internet Explorer 9: Microsoft stellt erste Betaversion bereit

16. September 2010, 13:54 Uhr |

Microsoft hat der Öffentlichkeit von seinem kommenden Webbrowser Internet Explorer 9 erstmals eine komplette Version zur Verfügung gestellt. Die Beta beinhaltet nicht nur die schnellere Engine, sondern zeigt auch erstmals neue Funktionen, eine modernere Optik und das überarbeitete Bedienkonzept.

Mit dem IE9 will Microsoft weg vom Image des altbackenen, instabilen, unflexiblen und unsicheren Browser. Echte Trends kann der Browser dabei nicht setzen, vielmehr orientiert er sich in vielen Details und Funktionen an der Konkurrenz von Firefox, Chrome und Co.

Grundsätzlich wurde der "Programmrahmen" deutlich verschlankt. Der IE als Anwendung soll in den Hintergrund treten, die eigentlichen Seiteninhalte mehr Raum einnehmen. Der Wust an Bedienelementen zeigt sich deutlich eingedampft, oben kommt der IE9 mit einer einzigen Zeile aus. Links die üblichen Vor- und Zurück-Knöpfe, daneben ein "One Box" genanntes, kombiniertes Adresseingabe-/Suchen-Feld samt Reload- und Abbrechen-Buttons.

Daneben reihen sich die einzelnen Tabs auf, ganz rechts folgen zum Abschluss die Icons für die Favoriten, die Startseite und die Einstellungen. Ein nettes Detail: Einige Bedienelemente passen sich in ihrer Optik automatisch der angesurften Seite an.

Wie gewohnt wird der Browser samt seiner Tabs in der Taskleiste angezeigt. Mit dem IE9 lassen sich allerdings auch einzelne Webseiten dauerhaft in der Taskleiste ablegen. Dazu wird einfach das vergrößerte Favicon, das der IE9 bei jeder Webseite anzeigt, in die Taskleiste gezogen und dort "festgepinnt". Der Webseiten-Task verhält sich nun ähnlich wie eine richtige Anwendung.

Mehr Sicherheit, mehr Geschwindigkeit

Mit der Neuner-Version will Microsoft zudem das Image seines Browsers als Sicherheitsrisiko ablegen. So soll Programmcode-seitig das Grundniveau mindestens auf Windows-7-Level gehievt werden, das bisher als recht sicher gilt. Dazu warnt der IE9 bei verdächtigen Webseiten oder bei bestimmten Downloads, die bislang nur sehr selten erfolgten und somit ein Risiko darstellen.

Von anderen Browsern bekannt ist das "Schnellstartfenster" beim Öffnen eines neuen Tabs. Es zeigt die bisher am öftesten genutzten Seiten an, optisch unterstützt durch eine Balkengrafik. Alternativ lassen sich die zuletzt geschlossenen Tabs auflisten und wieder herstellen. Grafisch geht es auch bei den Add-Ons zu: Zu jedem gibt der IE9 eine Statistik aus, wie stark es das Laden des Explorers verzögert. Auf Knopfdruck lässt sich jedes Add-On unkompliziert deaktivieren.

Die Veränderungen unter der Haube waren zumindest Eingeweihten bereits durch vier zuvor veröffentlichte "Technical Previews" bekannt. Der IE9ist deutlich schneller als sein Vorgänger und nutzt für die Anzeige von Inhalten die Hardwarebeschleunigung von Grafikkarten aus. Außerdem werden CSS3 und HTML5 umfangreich unterstützt, die komplett neue Javascript-Engine kann endlich mit der Konkurrenz mithalten.

Der Internet Explorer 9 ist wegen der GPU-Beschleunigung nur für Windows Vista und Windows 7 geeignet. Die Betaversion steht zum Download auf einer eigens eingerichteten Seite bereit . Mit der finalen Version wird bis Ende 2010, spätestens Anfang 2011 gerechnet.


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