Ricoh-Studie zur Remote-Arbeit

IT-Defizite beeinträchtigen Unternehmenskultur

15. März 2021, 13:01 Uhr | Antje Müller
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Defizite von IT- und Kommunikationstools beeinträchtigen die Unternehmenskultur in mittelständischen Unternehmen. Das ist ein Ergebnis der europaweiten Studie unter MitarbeiterInnen zur Remote-Working-Erfahrung. Erste Schritte das Defizit abzubauen, berücksichtigen auch die Meinung der Angestellten.

Produktivität und Motiviation einer dezentral und digital arbeitenden Belegschaft sind unter anderem vom Einsatz funktionierender IT- und Kommunikationstools abhängig. Mit der Umstellung auf Remote Work wird allerdings auch die Unternehmenskultur auf die Probe gestellt, wie eine Studie von Ricoh Europe unter mittelständischen Unternehmen zeigt. Befragte MitarbeiterInnen berichten von einem vermehrten Durck, länger online zu bleiben, während Produktivität und Motiviation stark von dem richtigen Einsatz der IT- und Kommunikationstools abhänge. Viele vermissen die Kollegialität aus dem Büro. Dabei deuten die Ergebnisse auf den wesentlichen Einfluss der Technologien und Digitalen Transformationsprozesse im Homeoffice hin, die für die Arbeitsorganisation und das Personalwesen zu einem entscheidenden Faktor geworden sind.

Tribut für mangelhafte Kollaborationstools

Herausforderungen innerhalb des Remote Working tangieren sowohl bereitgestellte Lösungen zur Kollaboration wie auch soziale Aspekte. So berichten knapp ein Drittel (31 %) der Befragten von Kommunikations- und Technologieproblemen, die die Motivation und das Engagement bei der Arbeit im Homeoffice negativ beeinflussen. Doppelt so vielen (65 %) fehle dazu der persönliche Kontakt zu KollegInnen. Auswirkungen zeigten sich unter anderem im Stressniveau der Beschäftigten. Aus der Furcht, nicht ausreichend in wichtige Workflows eingebunden zu sein, gab fast jeder Dritte (30 %) an, im Homeoffice länger online zu sein. Dazu steige der Druck durch externe Faktoren wie familiären Verpflichtungen.

Unterstützung zur individuelleren Arbeitsgestaltung

In der Folge der Umstellungen am Arbeitsplatz sprechen sich über zwei Drittel (67 %) der Befragen für die Unterstützung bei der individuelleren Gestaltung der Arbeit aus und vertrauen auf eine höhere Aufgeschlossenheit der Arbeitgeber gegenüber flexibleren Arbeitsmodellen. Aus Sicht von Nicola Downing, COO bei Ricoh Europe, waren die vollzogenen Umstellungen und die gemeinschaftliche Anpassungsfähigkeit im vergangenen Jahr zwar lobenswert. Jetzt sollten sich Unternehmen jedoch auf die kontinuierliche Weiterentwicklung der Arbeitsbedingungen für ihre MitarbeiterInnen konzentrieren. "Der Fokus muss darauf liegen, die Zusammenarbeit zu verbessern, unabhängig davon, ob die Beschäftigten daheim oder im Büro arbeiten", sagt Downing. "Die richtigen Technologien verbessern die Zusammenarbeit und Verbundenheit und können so dazu beitragen, die Mitarbeiter auch virtuell näher zusammenzubringen."

Umgestaltung des Arbeitsplatz erfordert Rücksprache

Drei Viertel (77 %) der Befragten berichten im Rahmen der Untersuchung bereits, dass ihre Arbeitgeber Strategien eingeführt haben, um nach dem Ende der Pandemie eine sichere Rückkehr ins Büro zu gewährleisten. Allerdings gab nur jeder Zweite (53 %) an, regelmäßig zu ihrer Meinung und Bedenken rund um eine sichere Gestaltung des Arbeitsplatzes befragt worden zu sein. Da sich aus Sicht von Downing der Reiz des persönlichen Austauschs und die Zusammenarbeit mit Kollegen vor Ort nur schwer im Homeoffice nachbilden ließe, gewinnt die intelligente und sichere Gestaltung der Büros an Bedeutung. Einer der wichtigsten Schritte zum Aufbau einer positiven Unternehmenskultur besteht daher darin, die MitarbeiterInnen und Mitarbeiter nach ihrer Meinung zu fragen.

Die Studie hat die Remote-Working-Erfahrungen von über 600 Büroangestellten in europäischen Firmen mit 250 bis 999 Beschäftigten untersucht.


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