Systemhausporträt Netzorange IT-Dienstleistungen

IT, die Früchte trägt

20. Juni 2014, 9:48 Uhr | Martin Fryba
»Wir wollen der größte IT-Dienstleister in der Region Köln mit den zufriedensten Kunden werden«, Daniel Dinter, Chef von Netzorange (Foto: Netzorange)

IBM hat viele Systemhäuser groß und bisweilen größenwahnsinnig gemacht. Die Gnade der späten PC-Geburt hat Daniel Dinter genutzt und schon als Schüler die Basis für ein regionales Systemhaus in Köln geschaffen.

Als im August 1981 in Deutschland das digitale Zeitalter begann, war Daniel Dinter gerade einmal vier Jahre alt. IBM hatte den ersten kommerzielle Personal Computer IBM 5150 vorgestellt – ein klobiger, hässlicher, vor allem aber teurer PC. Während der Kölsche Jung nichts von diesem - aus heutiger Sicht - PC-Ursteinzeit wusste, hatten damals junge Ingenieure und angehende BWLer schon die Handelsspannen im Kopf und dank ihres ersten Reseller-Vertrags die Grundlagen für ihre heutigen Systemhaus-Imperien gelegt. Wer weiß, was aus einem Early Adopter Daniel Dinter heute geworden wäre? Andererseits bot der allmählich beginnende PC-Markt noch lange Zeit später jungen und technik-begeisterten Bastlern die Chance, ihren Erfindungs- und Unternehmergeist auszuleben.

Als Schüler startete Dinter Mitte der 90er Jahre seine Reseller-Karriere mit dem Assemblieren von PCs, die Komponenten kaufte er beim Disti Astra in Hürth. Recht schnell zeigte sich, dass die Klientel in seinem privaten Umfeld vor allem Dienstleistungen brauchte, und zwar recht kostengünstige, wenn schon viel Geld für Hardware ausgegeben werden musste. Reparaturen, Support, Schulungen: Der 17-jährige Computerspezialist ohne Führerschein wurde anfangs noch persönlich von den Kunden zuhause abgeholt. Eine Anzeige im Kölner Stadtanzeiger für rund 20 Mark – mehr Werbung musst der mobile Daniel Düsentrieb aus Köln, wie er genannt wurde, nicht tun. Und als solcher stand »DD« zudem bei den nun zahlreicher eröffnenden Computerläden hoch im Kurs und konnte die schon damals weit verbreitete mangelhafte Kundenorientierung aus erster Hand miterleben.

»Mich hat es sehr geärgert, wenn Kunden mit fadenscheinigen Gründen immer wieder vertröstet wurden, obwohl klar war, dass PCs oder Komponenten nicht lieferbar waren«, sagt Dinter über seine damalige Erfahrung, die er bei einer Kölner Computerfirma als Auszubildender zum IT-Systemkaufmann erleben musste. »Es wurde nie Tacheles gesprochen, auch nicht mit Mitarbeitern«. Es sind Negativbeispiele dieser Art, die Menschen zum Rückzug in die innere Kündigung bewegen, oder erst recht darin bestärken, Eigeninitiative zu ergreifen. Letzteres tat Dinter. Ein Jahr nach dem Ende seiner Lehre machte sich der damals 27-Jährige 2004 selbständig: EDV Beratung + Vertrieb Daniel Dinter – das Vorläuferunternehmen der heutigen Netzorange IT-Dienstleistungen. Das parallel zum Firmenaufbau begonnene BWL-Studium musste Dinter aufgeben, wie viele IT-Unternehmer aus seiner Generation. Der prosperierende Verkauf und die steigende Nachfrage nach PC-nahen Dienstleistungen forderten ganzen Einsatz.


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