IT-Versicherungsindex von Hiscox

IT-Dienstleister besorgt um Cashflow

8. Oktober 2020, 11:02 Uhr | Martin Fryba
© AdobeStock/Ilkercelik

Nur fünf Prozent der IT-Dienstleister würden zu den Corona-Gewinnern zählen, jedem zweiten seien Aufträge weggebrochen, so die Versicherung Hiscox. Zur Pandemie kommt noch eine weitere Sorge dazu, die weit folgenreicher sein kann.

Dem aktuellen IT-Versicherungsindex von Hiscox zufolge fürchten 64 Prozent der IT-Dienstleister finanzielle Engpässe. »Finanzielle Sorgen sind in vielen Branchen durch die Corona-Krise deutlich gestiegen, so auch beiden IT-Dienstleistern«, kommentiert Hiscox-Mitarbeiter Marc Thamm den aktuellen IT-Versicherungsindex 2020. Das Marktforschungsinstitut Bitkom Research hat im Auftrag von Hiscox 303 IT-Verantwortliche von IT-Dienstleistungsunternehmen bis 499 Mitarbeiter, beziehungsweise bis 50 Millionen Euro Umsatz befragt. Die Studie sei repräsentativ.


Zwar habe der Lockdown infolge der Covid-19-Pandemie der  Digitalisierung einen Schub gegeben. Aber bei nur fünf Prozent der IT-Dienstleister spiegle sich die steigende Nachfrage auch positiv im Auftragsbestand und der Kasse wider. Sie gehörten laut Hiscox zu den Corona-Gewinnern. 52 Prozent seien indes Aufträge weggebrochen – wegen Corona.


Steigende Liquiditätssorgen ergäben sich aber auch durch den eigentlichen IT-Betrieb, unabhängig von Corona. Die Komplexität von IT-Projekten, getrieben beispielsweise durch Multicloud und hybrid Cloud steigt, Fehler im Aufbau und Betrieb von Infrastrukturen sind da gar nicht zu vermeiden. Auf Platz eins der am häufigsten auftretenden Schäden führt Hiscox Datenverluste auf (76 Prozent), gefolgt von Hacking (70 Prozent), Programmierfehlern (57 Prozent), Ausfall der IT (55 Prozent) und Verzögerungsschaden (41 Prozent).


IT-Dienstleister können für solche Schäden in die Haftung genommen werden und sie sorgen sich auch zunehmend davor. Der entsprechende Wert sei um 20 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr gestiegen, schreibt Hiscox.


Glaubt man den entsprechenden Statistiken der Versicherung, die ja, ähnlich den warnenden Lagebeschreibungen der IT-Security-Hersteller – aufrütteln sollen und zur Vorsorge mahnen, würden auch die Kunden der IT-Dienstleister das steigende Risikopotenzial auf Seiten ihrer externen Lieferanten wahrnehmen. Folge: Acht von zehn Kunden verlangen mittlerweile vor Auftragsvergabe einen Nachweis über eine IT-Betriebshaftplicht, beziehungsweise IT-Berufshaftplicht. Auch dieser Wert sei gestiegen, um rund zehn Prozent, so Hiscox.

 

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu BITKOM e. V.

Weitere Artikel zu Cloud-Speicher

Weitere Artikel zu Betriebs-Sicherheit

Weitere Artikel zu Branchenlösungen

Matchmaker+