Mehr Kaufabbrüche bei Kreditkartenzahlungen

Kauf auf Rechnung beim Online-Einkauf am beliebtesten

9. Mai 2019, 7:18 Uhr | Daniel Dubsky
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Deutsche Verbraucher kaufen im Internet am liebsten auf Rechnung ein. Die Beliebtheit von Kreditkarten geht leicht zurück – wohl auch wegen einer neuen Sicherheitsprüfung, die zu einer größeren Zahl an Kaufabbrüchen führt.

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Beim Online-Einkauf dominiert in Deutschland weiterhin der Kauf auf Rechnung, bei dem die georderten Artikel erst nach Lieferung bezahlt werden. 27,9 Prozent des Umsatzes im hiesigen Online-Handel wurden laut dem Kölner Handelsforschungsinstitut EHI im vergangenen Jahr auf diese Weise beglichen. Das entspricht nahezu dem Vorjahreswert (minus 0,1 Prozentpunkte). Mit einem Plus von 0,6 Prozentpunkten und einem Umsatzanteil von 20,5 Prozent hat sich Paypal auf den zweiten Rang vorgearbeitet und das Lastschriftverfahren verdrängt, das 0,4 Prozentpunkte einbüßte und auf einen Anteil von 19,7 Prozent kommt.

Die Kreditkarte liegt mit 10,7 Prozent weiter auf dem vierten Platz, musste aber ebenfalls leichte Einbußen hinnehmen (minus 0,3 Prozentpunkte). Ihr Anteil könnte in den kommenden Monaten weiter sinken, da die Anforderungen der »Payment Service Directive 2« (PSD2) ab dem 14. September für Kreditkartenzahlungen verpflichtend gelten. Erst 68 Prozent der Online-Händler setzen die Kundenauthentifizierung »3DS« konsequent ein, 16 Prozent immerhin unter bestimmten Voraussetzungen. Weitere 16 Prozent haben dagegen noch nie von dem Sicherheitsstandard gehört.

Die zusätzliche Sicherheitsprüfung – der Kunde muss sich nach Eingabe seiner Kreditkartendaten noch gegenüber dem Aussteller der Karte authentifizieren, etwa durch Eingabe eines Codes – macht den Online-Einkauf zwar sicherer, aber auch komplizierter. Laut dem EHI haben 40 Prozent der Händler, die 3DS nutzen, mehr Kaufabbrüche bei der Zahlung per Kreditkarte festgestellt. 37 Prozent berichten von gesunkenen Kreditkartenumsätzen und 27 Prozent von einer gestiegenen Anzahl von Kundenanfragen und Kundenbeschwerden. Der Anteil der Händler die mit 3DS gegenteilige Erfahrungen gemacht hat, ist deutlich geringer: Lediglich 3 Prozent vermelden weniger Kaufabbrüche, nur 7 Prozent gestiegene Umsätze.

Hinter den Top vier liegen andere Bezahlarten wie Ratenkauf (5,4 Prozent), Vorkasse (4,5 Prozent) und Zahlung bei Abholung (3,8 Prozent) recht eng beieinander.


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