CRN-Interview gebrauchte Software

Kein »Kuschelkurs mit den Software-Herstellern«

16. Februar 2017, 19:51 Uhr | Lars Bube
Peter Schneider ist Geschäftsführer von Usedsoft

Obwohl die rechtlichen Grundlagen für den Handel mit gebrauchter Software inzwischen geklärt sind und für ein entspannteres Verhältnis gesorgt haben, will Usedsoft-Geschäftsführer Peter Schneider gegenüber den Herstellern auch in Zukunft im Zweifelsfall lieber unbequem bleiben.

CRN: Herr Schneider, wie hat sich Ihr Geschäft im vergangenen Jahr entwickelt und wie ordnen Sie die Entwicklung des Gesamtmarktes für gebrauchte Software in Deutschland ein?

Peter Schneider: Die Entwicklung übertraf unsere Erwartungen, und zwar bei weitem. Im Jahr 2016 haben wir Software im Wert von 16,7 Mio. Euro verkauft. 38 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit haben wir das Wachstum aus 2015 deutlich übertroffen. Damals hatte der Anstieg bereits beachtliche 25 Prozent betragen. Diese Geschäftsentwicklung zeigt die enormen Potenziale des Gebrauchtsoftware-Handels insgesamt. Immer mehr Unternehmen erkennen die klaren Vorteile, die sich aus der Liberalisierung des Software-Handels für sie ergeben. Und täglich werden es mehr.
Für unser Wachstum gibt es drei Hauptgründe: Unsere internationale Wachstumsstrategie geht auf. Wir haben durchschnittlich 7,5 Neukunden pro Tag gewinnen können. Und unsere konsequente Digitalisierung ist ein voller Erfolg: Die Lizenz-Verkäufe über den usedSoft Online-Shop sind sogar um 42 Prozent gestiegen.
Was die Entwicklung des Gesamtmarktes angeht, stellen wir fest, dass dieser deutlich langsamer wächst. Das liegt nach unseren Informationen an zwei Gründen: Zum einen können die meisten anderen Anbieter die die wachsende Nachfrage nicht bedienen. Zum anderen setzen viele Wettbewerber auf einen Kuschelkurs mit den Software-Herstellern, wodurch viele Deals nicht zustande kommen. Diese Kunden landen dann bei uns.

CRN: Hat das Verkaufsende für die OEM-Version von Windows 7 Professional Einfluss auf den Markt und Ihr Geschäft?

Schneider: usedSoft handelt nicht mit Windows-Betriebssystemen – außer natürlich mit Server-Produkten. Eine andere Frage ist, ob dadurch nicht viele Unternehmen, die noch ältere Microsoft Office-Versionen nutzen, nun eine neuere Version bevorzugen. Wir hören jedoch, dass selbst Office 2003 und 2007 auf Windows 10 noch problemlos läuft.


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