Berliner Startup Ryde

»KodakCoin« als Marketing-Aktion

2. Februar 2018, 15:15 Uhr | Andreas Dumont
© peshkov - Fotolia

Mit dem »KodakCoin« und der dazugehörigen Blockchain hat der legendäre Fotokonzern Kodak außer dem Namen nichts zu tun.

Das geplante Initial Coin Offering (ICO) des KodakCoin erweckt den Eindruck, als würde es vom Kodak-Konzern durchgeführt, als würde Kodak selbst eine Blockchain für Fotografen aufbauen und das Geschäft leiten. Doch Konzern hat weder mit dem ICO noch mit der entstehenden Kryptowährung oder der Blockchain etwas zu tun. Hinter der Aktion steckt ein kleines Berliner Startup namens Ryde GmbH.

Bisher bestand das Geschäftsmodell von Ryde darin, im Internet unrechtmäßig genutzte Fotos aufzuspüren und Lizenzgebühren zu verlangen. Dieses Prinzip will das Startup nun mit der Blockchain-Technologie weiterentwickeln. Fotografen und Medien sollen künftig Fotos und Bilder über eine Blockchain handeln können. Tatsächlich handelt es sich dabei um einen Lizenz-Deal zwischen Kodak und Wenn Digital, der Mutter von Ryde. Kodak verkauft einmal mehr seinen Namen. An der Blockchain-Entwicklung ist Kodak nicht beteilig. Auch hinter der Meldung, dass Kodak Bitcoin-Mining-Rechner namens Kodak Kash Miner vermiete, steckt nicht Kodak sondern die kalifornische Firma Spotlight Energy.

Die Aktion ist für beide Teilnehmer ein Gewinn: Das Startup lenkt mit dem Namen »Kodak« Publicity und Aufmerksamkeit auf sich, und Kodak wird so mit modernen Technologien wie der Blockchain und Hype-Themen wie Kryptowährungen in Verbindung gebracht. Wie der Verlauf des Aktienkurses belegt, sind viele Anleger darauf reingefallen.


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