Inventurdifferenzen betragen vier Milliarden Euro

Ladendiebstähle im deutschen Handel nehmen zu

5. Juli 2016, 17:13 Uhr | Peter Tischer

Immer noch sind Ladendiebstähle für Inventurdifferenzen in Milliardenhöhe im deutschen Handel verantwortlich. Neben Diebstählen durch organisierte Banden werden auch die eigenen Mitarbeiter oft zu Langfingern.

Der deutsche Einzelhandel wurde 2015 mit Inventurdifferenzen in Höhe von vier Milliarden Euro belastet. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg um rund 100 Millionen Euro. Zu diesem Ergebnis kam die Studie »Inventurdifferenzen 2016« vom EHI Retail Institute aus Köln, für die 118 Unternehmen mit insgesamt 20.097 Verkaufsstellen und einem Gesamtumsatz von 72,8 Milliarden Euro befragt wurden. Die durchschnittliche Verkaufsfläche der beteiligten Geschäfte liegt bei 1.150 Quadratmetern.

Die Handelsexperten schätzen, dass von der gesamten Inventurdifferenz rund 2,24 Milliarden Euro auf Ladendiebstähle durch »Kunden« zurückzuführen sind. Aber auch eigene Mitarbeiter bedienen sich oft am Inventar ihres Arbeitgebers. Ihnen werden 810 Millionen Euro angelastet, gefolgt von Lieferanten und Servicekräften, die Waren im Wert von mehr als 340 Millionen Euro gestohlen haben sollen. Für die restlichen 640 Millionen Euro sind laut Studie organisatorische Mängel verantwortlich.

Im Durchschnitt beträgt die Inventurdifferenz rund ein Prozent vom Umsatz, weitere Kosten entstehen durch Investitionen von rund 1,4 Milliarden Euro in Technik und Personal zum Diebstahlschutz. Insgesamt gehen dem deutschen Einzelhandel laut EHI durch Inventurdifferenzen und Investitionen zu deren Vermeidung 1,3 Prozent des Umsatzes beziehungsweise mehr als 5,3 Milliarden Euro verloren.


  1. Ladendiebstähle im deutschen Handel nehmen zu
  2. Diebstahl durch organisierte Banden

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