Betriebssysteme: Linux / Windows

Linux und Windows kommen sich näher

12. September 2007, 4:58 Uhr | Bernd Reder

Vor drei Monaten teilten Microsoft und Novell mit, sie wollten das Zusammenspiel von Windows und Linux verbessern. Jetzt gaben beide Firmen Details dazu bekannt.


Die Allianz nimmt Konturen an: Steve Ballmer, CEO von Microsoft (rechts), und sein Kollege Ron Hovsepian von Novell.

Die »Roadmap«, die beide Firmen vorstellten, betrifft unter anderem die Virtualisierung der beiden Betriebssysteme, das Web-gestütztes Management und die Interoperabilität von Verzeichnisdiensten.

Zunächst zur Virtualisierung: Novells »Suse Linux Enterprise Server 10« lässt sich demnach künftig als Gastbetriebssystem auf Microsofts »Virtual Server 2005 R2 SP1« und dem neuen »Windows Server« (»Longhorn«) installieren.

Umgekehrt läuft »Longhorn« als Gast auf »Suse Enterprise Server«. Dabei kommt die Virtualisierungstechnik »Xen« zum Zuge. Alle Funktionen sollen im Lauf des Jahres verfügbar sein.

Um das Management von Netzen zu vereinfachen, in denen Linux- und Windows-Systeme vorhanden sind, entwickelt Novell eine Open-Source-Ausgabe der »Web-Services-for-Management«-Spezifikation (WS-Management).

Sowohl Novells »Zenworks-Orchestrator« als auch Microsofts »System-Center-Operations-Manager 2007« werden WS-Management im Lauf des Jahres unterstützen.

Directory-Services werden kurzgeschlossen

Auch die Verzeichnisdienste »Microsoft Active Directory« und »eDirectory« sollen künftig »miteinander können«. Details dazu gaben Novell und Microsoft allerdings noch nicht bekannt. Beide wollen dazu in den kommenden Monaten einen separaten Plan präsentieren.

Schließlich sollen auch die Office-Pakete beider Häuser zusammenarbeiten. Anfang des Monates kündigte Microsoft einen »Open XML/ODF-Translator« für Office an. Das Tool übersetzt Dokumente, die im Open-XML- (Microsoft) oder Open-Document-Format (ODF) erstellt wurden in das jeweils andere Format.

Novell will noch im Februar eine Version der Software für die »Open-Office«-Suite vorstellen.

Red Hat will auch Windows-kompatibel werden

Der Schmusekurs von Microsoft und Novell hat offenkundig auch den zweiten großen Linux-Distributor Red Hat beeindruckt. Am Dienstag gab das Unternehmen bekannt, dass es der »Interop Vendor Alliance« beitritt.

Dieser Vereinigung gehören Firmen an, welche die Interoperabilität ihrer Produkte mit denen von Microsoft sicherstellen möchten. Red Hat will insbesondere das Zusammenspiel der Middleware-Software von JBoss mit Windows verbessern.

www.microsoft.com

www.novell.com

www.redhat.com

www.interopvendoralliance.org


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