Hamill löscht Account

Luke Skywalker gegen Facebook

16. Januar 2020, 14:14 Uhr | Lars Bube
© Disney / Star Wars

Aus Protest gegen Facebooks lasche Richtlinien für politische Werbung hat der Schauspieler Mark Hamill seinen Account aus dem sozialen Netzwerk gelöscht.

In der Kinowelt ist Mark Hamill in seiner Lebensrolle als Luke Skywalker schon lange als heldenhafter Rebell im Kampf gegen die übermächtigen wie skrupellosen Bösewichte auf der dunklen Seite der Macht bekannt, jetzt übernimmt er diese Rolle auch im realen Leben. Per Twitter gab Hamill dieser Tage überraschend bekannt, dass er seinen Facebook-Account gelöscht hat. Als Begründung für den Rückzug aus dem sozialen Netzwerk gab er dessen laschen Umgang mit Wahlwerbung an. »Ich bin schwer enttäuscht, dass Mark Zuckerberg Profit über Wahrheit stellt und habe mich deshalb dazu entschlossen, mein Facebook-Konto zu löschen«, erklärte Hamill. Er sei sich zwar nicht sicher, inwieweit das den Rest der Welt interessiere, aber zumindest er könne jetzt wieder besser schlafen, so der Schauspieler weiter.

Hamills Kritik richtet sich gegen die von Facebook zum Wahlkampfauftakt in den USA gerade erst wieder bekräftigten Richtlinien zum Umgang mit politischer Werbung. Diese erlauben es Parteien und Organisationen nicht nur, bezahlte politische Werbung im sozialen Netzwerk zu schalten, sondern geben ihnen dabei auch inhaltlich weitgehend freie Hand. Selbst offensichtliche Lügen und andere Falschbehauptungen sind den Werbetreibenden erlaubt. Einzige Ausnahme sind Werbungen, von denen eine unmittelbare Gefährdung für einzelne Personen, Gruppen oder den inneren Frieden des Landes ausgeht. Hamill ist nicht der einzige Prominente, der Facebook deshalb zügellose Profitgier unterstellt. Dass er für seine entsprechende Ankündigung Twitter wählte, ist kein Zufall: Im Gegensatz zu Facebook verbietet der Microblogging-Dienst politische Wahlwerbung von Parteien und ihnen nahestehenden Personen und Organisationen komplett.

Während der Post, befördert durch Hamills Auftritt im aktuellen Kinofilm »Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers«, im Netz auf sehr viel positive Resonanz stieß, gab es darin jedoch auch einen kleinen Fauxpas. Um seine Forderung »#PatriotismOverProfits« zu bebildern, hatte Hamill statt der amerikanischen aus Versehen die malaysische Flagge verwendet. Der Skywalker-Darsteller nahm die Panne mit Humor und hofft, dass er der Welt damit wenigstens einen guten Lacher auf seine Kosten spendiert hat.


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