Uber-Rivale übertrifft eigene Erwartungen

Lyft verbucht starke Geschäftszuwächse

8. August 2019, 14:42 Uhr | Lars Bube
© Lyft

Manche Anleger sind unsicher, ob das Geschäftsmodell von Fahrdienst-Vermittlern wie Uber und Lyft am Ende aufgehen wird. Von Lyft kommt nun ein Silberstreif am Horizont: Das Geschäft laufe besser als noch vor wenigen Monaten erwartet.

Der Uber-Konkurrent Lyft macht Anlegern Hoffnung auf ein Ende der Durststrecke. Der Fahrdienst-Vermittler schraubte nach einem besser als erwartet ausgefallenen Quartal seine Umsatzprognosen für das laufende Vierteljahr und das gesamte Jahr hoch. Auch der Verlust werde im laufenden Jahr geringer ausfallen als zuvor in Aussicht gestellt, wie Firmenchef Logan Green ankündigte.

Im zweiten Quartal steigerte Lyft den Umsatz im Jahresvergleich um 72 Prozent auf 876 Millionen Dollar (774 Mio Euro). Ein kräftiger Kostenanstieg - teils wegen der Vergütung mit Aktien im Zuge des Börsengangs im März - ließ den Quartalsverlust allerdings von 178,9 Millionen auf 644,2 Millionen Dollar ansteigen.

Zugleich sieht die Firma aus San Francisco aber eine deutliche Verbesserung des Geschäfts, unter anderem weil der Preiskampf mit dem größeren Rivalen Uber nachlasse. Deswegen rechnet Lyft nun mit einem Jahresumsatz von bis zu 3,5 Milliarden Dollar - 200 Millionen mehr als zuvor maximal anvisiert. Das werde auch helfen, den Jahresverlust bei 850 bis 875 Millionen Dollar zu halten, statt der bisher erwarteten bis zu 1,175 Milliarden Dollar. Lyft hatte die Investoren erst beim vorherigen Quartalsbericht noch auf harte Zeiten eingestimmt.

Die Zahl der Lyft-Nutzer stieg binnen drei Monaten von 20,5 auf 21,8 Millionen. Und der durchschnittliche Umsatz pro Nutzer legte von knapp 38 auf knapp 40 Dollar zu. Lyft ist bisher nur in Nordamerika aktiv, während Uber frühzeitig auf eine weltweite Expansion setzte. Beide Unternehmen waren im Frühjahr an die Börse gegangen. Ihre Aktien notieren aber unter den Ausgabepreis, weil Anleger Zweifel haben, ob das bisher mit hohen Verlusten verbundene Geschäftsmodell der Fahrdienst-Vermittler am Ende aufgehen wird. Die Lyft-Aktie legte beflügelt von dem Quartalsbericht im vorbörslichen Handel am Donnerstag zeitweise um mehr als sechs Prozent zu.


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