Systemhausgruppe expandiert weiter

Medialine übernimmt MSP-Spezialist Cyberdyne

26. Januar 2023, 12:54 Uhr | Martin Fryba
Ralph Friederichs, Geschäftsführer von Cyberdyne (Foto: ICT CHANNEL)

Er ist einer der MSP-Pioniere unter mittelständischen Systemhäusern. Nun hat Ralph Friederichs seine 50-köpfige Cyberdyne an die Medialine-Gruppe verkauft. Die Gründe: Raus aus der Region um Köln, steigende IT-Komplexität, Risikostreuung und die nächste Innovationswelle.

Zukauf im Wochentakt? Einstweilen schon. Denn nach dem Kauf der GID letzte Woche bittet Martin Hörhammer erneut zur Teams-Presserunde. Der Medialine-Chef macht es spannend: Der Stuhl neben ihm ist frei, Minuten später sitzt dort Ralph Friederichs – den Channeljournalisten wohl bekannt als MSP-Pionier mit seinem Systemhaus Cyberdyne aus Köln und für Köln. Der erste Grund, warum der geschäftsführende Gesellschafter seine vor 29 Jahren aus seinem Kinderzimmer heraus gegründete Firma nun vollständig an die Medialine-Gruppe verkauft hat. „Wir wollen überregional wachsen“, sagt der 48-Jährige, der sich von den Terminator-Filmen so beeindrucken ließ. Daher Cyberdyne.

MSP-Pionier
PCs verkauft er schon lange nicht mehr. Dafür weist die aktuelle Bilanz einen Anteil von 70 Prozent wiederkehrende Einnahmen aus. Managed Services und Automation hat Friederichs von den Besten der Besten gelernt, war bei MSPs in den USA, Niederlanden und Dänemark zu Besuch. Er hat keine Autotask-, respektive jetzt Datto-Veranstaltungen verpasst, war bei jedem Partnertreffen der Acmeo und iTeam anzutreffen. Sein Herz schlägt schon lange für Managed Services, und dann passierte eine Panne, die ihm das reale Risiko vor Augen führte, die man als externe IT-Abteilung eines Kunden hautnah erleben kann.

Risiko Cyberangriffe
Ein Cybercrime-Angriff auf die Solarwinds-Plattform, die MSPs für das IT-Management von Infrastruktur einsetzen. Auch Kaseya und Plattformen anderer Hersteller waren von solche Supply-Chain-Attacken auf RMM-Systeme betroffen, die die Zahl der Opfer schnell multipliziert. Ein „moderner“ Terminator würde genau dort ansetzen. Betroffen waren zwar keine Kunden von Cyberdyne, doch Friederichs kann sich ausmalen, was bei ihm als MSP passiert wäre und was man braucht, um einen solchen perfiden Angriff auf die Kunden-Systeme abzuwehren.

Ein SOC, den sich eine 500 Mitarbeiter starke Medialine-Gruppe leisten kann. Ein Grund mehr, sich zusammenzuschließen. Die Risiken durch Cyberangriffe werden nicht weniger. Auch deshalb wächst der kaum noch zu überblickende Dschungel an IT-Security-Plattformen. Komplexe Multi-Cloud-Architekturen kommen noch hinzu. Vom Fachkräftemangel mal ganz abgesehen.


  1. Medialine übernimmt MSP-Spezialist Cyberdyne
  2. Gewappnet für nächste Innovationswelle

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