Social-Media-Dienste in Unternehmen
Microsoft arbeitet an Micro-Blogging-Service
»OfficeTalk« heißt ein Micro-Blogging-Dienst, den Microsoft entwickelt. Der Software-Gigant will den Service, der sich an Twitter orientiert, im Rahmen eines Pilotprojekts testen.
Inwieweit sich Social-Media-Kommunikationsformen wie Twitter, Facebook oder Xing ins Unternehmensnetz integrierten lassen, ist nach wie vor umstritten. Viele IT-Sicherheitsfachleute von Unternehmen würden solche Dienste am liebsten komplett aus dem Corporate Network aussperren.
Die Begründung: Solche Services sind in mehrfacher Hinsicht ein Risiko. So bilden sie und die von ihnen genutzten Ports Ansatzpunkte für Hacker und Cyberkriminelle. Diese könnten sich beispielweise mittels Social-Engineering, sprich dem Ausspionieren von Nutzern solcher Services, Zugang zu Firmeninformationen verschaffen.
Außerdem würden Facebook, Twitter und Co. Firewalls und Intrusion-Prevention-Systeme zusätzlich belasten. Zudem können über solche Dienste interne Informationen nach außen gelangen.
Allerdings stoßen solche Argumente gerade bei jüngeren Mitarbeitern auf taube Ohren. Die Web-2.0-Generation will auf Social-Media nicht mehr verzichten. Und Arbeitgeber, die im Kampf um hoch qualifizierte Mitarbeiter nicht ins Hintertreffen geraten möchten, drücken gerne einmal ein Auge zu.
Auf den Spuren von Twitter
Kein Wunder also, dass auch Microsoft in Produkte wie Office 2010, die auch in Firmen zum Zuge kommen werden, Social-Media integriert. Das neue »Office« beispielsweise integriert Facebook und über ein Plug-in auch den Service Xing.
Nun wurde bekannt, dass das Unternehmen auch an einem Dienst arbeitet, der Twitter nachempfunden ist. OfficeTalk ist ein Micro-Blogging-Tool, mit dem Mitarbeiter in Firmen Informationen austauschen und »sharen« können.
Wie Microsoft in einem Blog-Beitrag schreibt, setzen im Rahmen eines Tests Mitarbeiter von Microsoft OfficeTalk bereits ein. Der Service habe bereits über 10.000 Besucher verzeichnet. Pro Tag würden mehrere 100 Beiträge gepostet.
Tester gesucht
Nun ist die Firma auf der Suche nach anderen Unternehmen, die an einem – allerdings stark begrenzten – Feldversuch mit dem Produkt teilnehmen möchten.
Im Gegensatz zu anderen Micro-Blogging-Diensten ist OfficeTalk laut Microsoft strikt auf die unternehmensinterne Kommunikation zugeschnitten. Nutzer haben die Möglichkeit, Ideen oder Informationen über ihre aktuellen Aktivitäten mit jedem in der Firma zu teilen, der daran interessiert ist. Auf diese Weise soll der Kommunikationsfluss verbessert werden.
Microsoft betont, dass es sich bei OfficeTalk derzeit nicht um ein Produkt, sondern ein Forschungsprojekt handelt. Ob es jemals auf den Markt kommt, sei es als eigenständige Software oder Teil von Sharepoint oder Office, ist daher noch offen. Auf jeden Falls ist OfficeTalk ein interessanter Ansatz, neue Wege bei der firmeninternen Kommunikation zu beschreiten.
Lesen Sie mehr zum Thema
