Bei BMW in München gab Microsofts Chief Executive Officer Steve Ballmer den Startschuss für Windows 7 in Deutschland. Seine Botschaft: Mit Windows können Unternehmen Geld sparen.
»An die 80 Prozent von Unternehmen aller Größe, die wir im Rahmen einer Studie befragt haben, wollen derzeit Kosten sparen, und das natürlich auch im Bereich IT.« Und das können sie, wenn sie ihre Client-Systeme auf Windows 7 umstellen, so Steve Ballmer, CEO von Microsoft.
Niedrigere Kosten und eine höhere Effizienz der Benutzer waren zwei Punkte, die Ballmer bei der offiziellen Präsentation des neuen Betriebssystems beim Automobilhersteller BMW in München in den Vordergrund stellte. An die 50 bis 100 Euro pro PC-Arbeitsplatz lassen sich demnach im Jahr einsparen, wenn ein Unternehmen statt XP oder Vista auf Windows 7 setzt.
Dies sei auf die einfachere Installation und den geringeren Management-Aufwand zurückzuführen. Ein weiterer Faktor sei die einfachere Bedienung, die zu weniger Anrufen bei der Support-Abteilung führe.
Hinzu kommen laut Ballmer neue Funktionen, die dem Anwender das Leben leichter machen, darunter Vorschaufunktionen, die den Wechsel zwischen Anwendungen und Dokumenten beschleunigen.
Karl-Erich Probst, Chief Information Officer der BMW Group, bestätigt, dass das Roll-out des Betriebssystems deutlich einfacher vor sich geht als bei früheren Versionen: »Der Anwender kann auf seinem System in einem Fenster anklicken, dass er Windows 7 haben möchte. Die Installation erfolgt dann automatisch über das Netzwerk.«
Der Automobilhersteller startete im April mit dem Test von Windows 7, zunächst mit500 Usern. Derzeit nutzen 5000 Mitarbeiter bei BMW die Software im Produktivbetrieb. Bis 2011 will das Unternehmen alle seiner rund 100.000 PCs auf Windows 7 umstellen.
»Vor allem die vielen kleinen Verbesserungen machen Windows 7 für uns interessant«, so Probst. Dazu gehören die kürzeren Boot-Zeiten, die bessere Anbindung an drahtlose Netze, der integrierte Support für VPNs (virtuelle private Netze) und die Möglichkeit, die Rechner fernzuwarten. Zudem führt er an, dass in Windows 7 Funktionen integriert sind, die andere Software überflüssig machen. Als Beispiel nennt Probst die Verschlüsselung von Daten mit »Bitlocker« und »Bitlocker to Go« (für USB-Sticks).
Nach dem Desaster mit Windows Vista legte Microsoft beim Nachfolger besondere Sorgfalt an den Tag: »An die 10 Millionen Beta-Tester weltweit haben Windows 7 unter die Lupe genommen«, so Steve Ballmer, »davon eine Millionen aus Deutschland.«
Bis Ende 2010 will Microsoft etwa 177 Millionen Lizenzen verkaufen. Laut einer Untersuchung, die IDC im Auftrag des Softwareherstellers durchführe, werden in den kommenden drei Jahren 59 Prozent aller Desktoprechner in Unternehmen auf Windows 7 umgestellt. Das wäre doppelt so schnell als beim bisherigen Spitzenreiter Windows XP.
Den Umsatz mit Produkten rund um Windows 7 taxiert IDC bis Ende kommenden Jahres weltweit auf etwa 320 Milliarden Dollar. Auch für Microsoft dürfte davon ein erklecklicher Batzen übrig bleiben, nicht unbedingt zur Freude der Anwender: »Die Lizenzgebühren sind auch bei Windows 7 noch zu hoch«, moniert BMW-IT-Chef Probst.