Neue Abos für Teams und ChatGPT

Microsoft dreht an der Gebührenschraube

2. Februar 2023, 17:17 Uhr | Lars Bube
© Natee Meepian - AdobeStock

Während die kostenlose Teams-Version für KMU im April eingestellt wird, bietet Microsoft Unternehmen ab sofort ein kostenpflichtiges Premium-Abo mit einigen Zusatzfunktionen. Dort sollen auch Features von ChatGPT integriert werden, für das nun ebenfalls ein erstes Abomodell startet.

Die Pandemie hat Microsofts Teams zu einem kometenhaften Aufstieg verholfen. Inzwischen hat sich der Nachfolger des dereinst wenig beliebten Skype for Business bei vielen Unternehmen als ein Kernprodukt der Zusammenarbeit etabliert und wird zudem von immer mehr Drittanbietern um weitere Funktionen angereichert. Diesen Erfolg will der Konzern nun stärker monetarisieren. Der erste Schritt dazu ist das neue Teams Premium. Das kostenpflichtige Upgrade kann ab sofort gebucht werden und kostet in der Einführungsphase 7 Euro pro Monat und Nutzer, ab Juli dann 10 Euro. Dafür erhalten die Nutzer Zugriff auf zusätzliche Features wie etwa die Möglichkeit, Besprechungsvorlagen, Lobbys, Hintergründe und Szenen im Zusammen-Modus individuell an das Branding des Unternehmens anzupassen. Zudem sorgt die Integration von Chat GPT (3.5) für mehr Übersichtlichkeit, indem die KI etwa automatisch Notizen und Zusammenfassungen von Meetings sowie persönliche Timelines und Aufgaben-Vorschläge erstellen kann und Aufzeichnungen übersichtlich in Kapitel überteilt. Darüber hinaus wandern einige bereits vorhandene Funktionen wie die Live-Übersetzung von Untertiteln sowie die SMS-Benachrichtigung und Organisationsanalysen im Admin Center vom Standard- ins Premium-Abo. Im Endeffekt ist es damit nicht notwendig, alle Teams-Nutzer mit einer Premium-Lizenz auszustatten, sondern nur Mitarbeiter mit entsprechenden Befugnissen und Rollen.

Im zweiten Schritt schafft Microsoft dann zum 12. April die kostenfreie Teams-Version („klassisch“) für kleine und mittelständische Unternehmen ab. Ihre bestehenden Lizenzen laufen mit diesem Tag aus und sie müssen sich für eine neue Lizenzierung entscheiden. Theoretisch könnten zumindest kleine Firmen mit weniger als 300 Arbeitsplätzen dabei zwar auf die weiterhin kostenlose Version für Privatnutzer wechseln, allerdings bringt das zwei nicht unerhebliche Probleme mit sich: Erstens müssen sie dann künftig mit einem nochmals deutlich eingeschränkten Funktionsumfang auskommen. Zweitens ist eine automatische Übertragung der bisherigen Daten und Einstellungen nicht möglich, sodass für die Betroffenen im Prinzip ein Neustart ansteht. Mag das für Kleinstunternehmen noch ein gangbarer Weg sein, wird größeren Organisationen nicht viel mehr übrig bleiben, als Microsofts Empfehlung zu folgen und auf eine der kostenpflichtigen Versionen wie das ab 3,40 Euro verfügbare Teams Essentials zu wechseln, oder damit einhergehend gleich den nur unwesentlich teureren Wechsel auf M 365 anzugehen. Ein optimaler Einstieg also für Systemhäuser, um ihre betroffenen Kunden zu kontaktieren, zumal deren Daten mit dem Ablauf der bisherigen Version gelöscht werden, sollten sie bis dahin nicht migriert sein.

Zuletzt beginnt nach dem großen Hype der letzten Wochen nun auch Microsofts Beteiligung Open AI damit, kostenpflichtige Lizenzmodelle für die KI ChatGPT einzuführen. Den Anfang macht das Monatsabonnement ChatGPT Plus für 20 US-Dollar, das den Kunden auch bei hoher Auslastung Zugriff auf den Dienst garantieren und durch eine Priorisierung für schnelle Ergebnisse sorgen soll. Zuletzt war es immer wieder problematisch, den kostenlosen Dienst zu nutzen, da zu viel Andrang herrschte. Darüber hinaus sollen die Abonnenten auch Updates und neue Funktionen früher zur Verfügung gestellt bekommen, als die Nutzer der kostenlosen Version. Diese soll aber dennoch weiterhin erhalten bleiben, betont Open AI. Künftig soll es zudem noch weitere, etwas günstigere Lizenzmodelle mit eingeschränktem Funktionsumfang geben.

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