Tipps für Kauf von gebrauchten Softwarelizenzen

Microsoft: Gebrauchtsoftware nur von autorisierten Händlern kaufen

3. September 2008, 15:24 Uhr | Bernd Reder
Wer gebrauchte Lizenzen von Microsoft-Software erwerben will, etwa von Windows Vista, sollte das nach den Vorstellungen des Herstellers über einen dazu autorisierten Händler tun.

Nur von Händlern, die mit dem Hersteller einer Software zusammenarbeiten, sollten Firmen gebrauchte Programmlizenzen kaufen, so Microsoft. Ansonsten drohen Klagen und Schadenersatzansprüche.

Die Auseinandersetzungen darüber, ob der Handel mit gebrauchter Software zulässig ist oder nicht, haben bereits mehrere Gerichtsinstanzen beschäftigt. Laut einem Urteil des Oberlandesgerichts München vom Juli 2008 bedarf das Übertragen von Nutzungsrechten einer Software der Zustimmung des Rechteinhabers.

Im vorliegenden Fall ging es um gebrauchte Programme von Oracle, welche die Firma Usedsoft weiterverkaufte. Microsoft vertritt den Standpunkt, dass das Urteil des OLG auch für Softwarelizenzen aus Microsoft-Volumenlizenzverträgen gilt. Der Softwarehersteller rät daher Interessenten, gebrauchte Programme von Microsoft nur über einen Händler zu kaufen, der mit Microsoft zusammenarbeitet.

Die Tipps im Einzelnen

  • Der Anwender sollte prüfen, ob der Händler mit Microsoft in Kontakt steht und die Lizenzen mit Zustimmung von Microsoft übertragen werden.

  • Er sollte zudem checken, ob die Produkte vollständig und echt sind.

  • Lassen Sie sich nicht nur etwaige Datenträger vorlegen, sondern auch alle Lizenzverträge, die übertragen werden sollen. Nur so können Sie sicherstellen, dass die Nutzungsrechte, die Sie erwerben möchten, auch tatsächlich von Microsoft eingeräumt worden sind. Notariell beglaubigte Urkunden sind kein gültiger Lizenznachweis. Prüfen Sie, ob Ihnen die Nutzungsrechte an der Software auch vollständig übertragen werden.

  • Lassen Sie sich vom vorherigen Inhaber der Nutzungsrechte schriftlich bestätigen, dass dieser sämtliche Installationen der Software gelöscht hat. Vertrauen Sie nicht auf entsprechende Zusicherungen Dritter, etwa des Händlers oder eines Notars. Prüfen Sie im Vorfeld, welche Zusatzleistungen und Updates Sie benötigen und ob Ihnen diese durch den Kauf gebrauchter Software zur Verfügung stehen.

  • Prüfen Sie, ob gebrauchte Software langfristig die kostengünstigste Variante ist oder beispielsweise Hosting-Angebote einen kurzfristigen Engpass flexibler decken können.

  • Prüfen Sie, ob Sie im Rahmen eines Select- oder EA-Vertrages nicht kostengünstiger rechtssichere Lizenzen erwerben können.

Sind Unternehmen unsicher, ob ihre Microsoft Software korrekt lizenziert ist, können sie laut Microsoft den kostenlosen Produktidentifikationsservice (kurz: PID-Service) nutzen. Er überprüft für Fachhändler und Endkunden in Deutschland Microsoft-Produkte auf ihre Echtheit.


  1. Microsoft: Gebrauchtsoftware nur von autorisierten Händlern kaufen
  2. Unrechtmäßiger Einsatz von Programmen kann teuer kommen

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