BASYS Bartsch EDV-Systeme übernimmt Hollmann IT

»Microsoft hat gesehen, wie wir durch die Decke gehen«

22. Oktober 2018, 12:15 Uhr | Martin Fryba
Wettbewerb, Kooperation, nun Fusion: Stephan Michaelsen, Olaf Brand und Michael Hollmann (v.r.) agieren jetzt unter einem Dach
© Hollmann IT

Halbe Sachen macht Michael Hollmann nicht, daher hat er sein auf Office 365 und Microsoft Azure spezialisiertes Cloud-Geschäft mit der Infrastruktur-Kompetenz der BASYS vereint. Umarmung statt Kampf um rare Cloud-Talente, nützt am Ende beiden Systemhäusern aus Bremen.

Das »Dorf« Bremen ist um zwei Systemhäuser ärmer, dafür um ein größeres mit jetzt 60 Mitarbeitern reicher. Cloud-Architekt Hollmann und Infrastruktur-Spezialist BASYS agieren nun gemeinsam unter einem Dach. Es hätte auch anderes ausgehen können. Denn die auf Microsoft Azure fokussierten Cloud-Spezialisten der Hollmann IT waren höchst begehrt bei Wettbewerbern. Sie waren aber auch klug genug, den Abwerbungsversuchen zu widerstehen. »Für das Cloud-Geschäft braucht man ein ganz anderes Mindset. Ein bisschen Cloud hier und ein wenig On-Premises-Infrastruktur dort zu verkaufen und zu projektieren, das klappt so nicht«, sagt Michael Hollmann im CRN-Gespräch.

Das weiß nicht nur Hollmann, sondern auch seine 15 Mitarbeiter, die Hollmanns Neuausrichtung 2016 - weg von On-Premises-Architekturen hin zu reinen Cloud-Services - nicht nur mitgegangen sind, sondern regelrecht gefordert haben.
Mit dem Verkauf seines 2002 gegründeten IT-Hauses an den bereits seit 1988 agierenden Wettbewerber BASYS Bartsch EDV-Systeme deckt das nun gemeinsame Systemhaus beide Geschäftsbereiche ab. Der Namenszusatz »EDV-Systeme« und das frühe Gründungsjahr der von den Geschäftsführern Stephan Michaelsen und Olaf Brand geführten Firma zeigen klar die Richtung, wie sich mittelständische, hier in der Region Bremen verwurzelte Systemhäuser für die Herausforderungen der Zukunft aufstellen müssen: Beide Geschäftsmodelle, also auch das traditionelle Systemhaus-Business, und Cloud unter ein Dach zu integrieren.

Denn Hollmann IT hätte schon aufgrund des Fachkräftemangels das Wachstum im Cloud-Business nicht aus eigener Kraft stemmen können. Da hätte Microsoft diesen kleinen Partner noch so sehr hofieren und als Vorzeigebeispiel für die eigene Hersteller-Roadmap in das Cloud Computing hervorheben können. Was der Konzern übrigens auch kräftig tut: Direktbetreuung durch Microsoft und Einladungen zu exklusiven Partnermeetings, wo man die Hollmann IT sogar den Bechtles und Cancoms als Partner präsentiert, der überall oberhalb der Cloud-Wachstumsbenchmarks des Herstellers liege. »Hollmann IT hat das Potenzial durch die Decke zu gehen«, adelt Microsoft den konsequenten Cloud-Weg eines kleinen Partners.


  1. »Microsoft hat gesehen, wie wir durch die Decke gehen«
  2. Weg von AWS

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