Studie Internet-Nutzung in Europa

Microsoft: Internet löst das Fernsehen ab

4. Mai 2009, 17:42 Uhr | Bernd Reder
Das Internet wird im Juni 2010 das Fernsehen als beliebtestes Medium ablösen.

Laut einer Untersuchung von Microsoft werden die Europäer ab Mitte 2010 pro Monat zweieinhalb Tage im Internet verbringen. Damit löst das Web die »Glotze« ab.

Im vergangenen Jahr verbrachten die Europäer rund 11,5 Stunden vor der
Im vergangenen Jahr verbrachten die Europäer rund 11,5 Stunden vor der

Rund 14,2 Stunden pro Woche oder rund zweieinhalb Tage im Monat werden nach einer Untersuchung von Microsoft die Einwohner Europas im kommenden Jahr das Internet nutzen. Damit verbringen sie mehr Zeit im Web als vor dem Fernseher (11,5 Stunden in der Woche). Im vergangenen Jahr lag die Internet-Nutzung in Europa noch bei 8,9 Stunden pro Woche.

Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass immer mehr Internet-User auch Filme und TV-Programme über Breitbandverbindungen herunterladen und auf dem PC oder Notebook ansehen.

Das gilt vor allem für jüngere Leute: Laut der Studie nutzen bereits 42 Prozent der 18- bis 24-Jährigen den Rechner bereits heute als Fernsehgerät. An die 14 Prozent dieser Altersgruppe gaben an, dass sie überhaupt kein klassisches TV-Gerät mehr verwenden.

Franzosen lieben E-Mails

Bei dem, was die Europäer im Internet treiben und welche Angebote sie nutzen, zeigen sich große Unterschiede: Die Spanier tummeln sich die meiste Zeit auf Internet-Portalen und verwenden Instant-Messaging, die Franzosen schreiben vorzugsweise E-Mails, und in Italien wird ein großer Teil der Zeit mit der Verwendung von Suchmaschinen verbracht.

Bei den Deutschen lässt sich ein starker Zuwachs bei der Nutzung von Freemail-Accounts und Instant-Messaging verzeichnen. Einen Großteil ihrer Zeit verbringen die Bundesbürger auf Online-Portalen (30 Prozent) und beim Chatten über Instant-Messaging-Systeme (22 Prozent). Viele sind zudem in sozialen Netzwerken unterwegs (13 Prozent), lassen sich unterhalten (9 Prozent) oder shoppen online (7 Prozent).

Starkes Nord-Süd-Gefälle

Besonders große Unterschiede gibt es laut Microsoft bei der Zahl der Internet-Anschlüsse: 76 Prozent der Nordeuropäer verfügen über einen Internet-Zugang; bei den Südeuropäern sind es nur 45 Prozent. Im Durchschnitt nennen 50 Prozent der Europäer einen Internetanschluss ihr Eigen.

Deutschland ist mit mehr als 55 Millionen Internet-Nutzern die unangefochtene Nummer eins, wenn es um absolute Nutzerzahlen geht. Angesichts der hohen Bevölkerungszahl ist das kein Wunder. Relativ kleine Länder wie Portugal, Norwegen, Zypern und Gibraltar landen auf den letzten Plätzen mit rund 4,3 Millionen, 4 Millionen, 320.000 und 10.000 Nutzern.

In fünf Jahren, so ein weiteres Ergebnis der Untersuchung, wird der PC seine Rolle als nahezu exklusives Internet-Zugangsmedium (derzeit 95 Prozent) verlieren. Dann werden verstärkt TV-Geräte mit Netzwerkanschluss, Spielekonsolen und Mobiltelefone zum Zuge kommen.


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