Vorverkauf von Windows 7

Microsoft lässt den Fachhandel im Regen stehen«

8. Juli 2009, 9:01 Uhr | Michael Hase

Schon vor dem Launch des neuen Microsoft-Betriebssystems Windows 7 bietet der Software-Riese das Produkt im Zuge einer Vorbestellaktion an. Doch am Fachhandel geht dieses Geschäft komplett vorbei: Microsoft vertreibt die Vorverkaufs-Coupons nur über ausgewählte Retailer und Etailer vertreibt.

Das neue PC-Betriebssystem von Microsoft, Windows 7, kommt offiziell am 22. Oktober in Deutschland in den Handel. Schon zuvor bietet der Hersteller seinen Kunden die Möglichkeit, die Software vorzubestellen. Und zwar gibt es vom 15. Juli an ein Vorverkaufsangebot für die Home Premium Edition von Windows 7 zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 49,99 Euro. Die Kunden erwerben dazu entsprechende Coupons. Doch wo können Kunden einen solchen Coupon kaufen?

Im klassischen IT-Fachhandel jedenfalls nicht, wie sich Dirk Schumacher, Vertriebsleiter bei CTK in Heusenstamm, gegenüber Computer Reseller News beklagt. »Wir bekommen diese Coupons nicht über die Distribution, und wir bekommen sie nicht bei Microsoft direkt«, berichtet der Microsoft-Partner. Tatsächlich wurde Schumacher bereits mit Anfragen von Kunden konfrontiert, die aus den Medien von der Vorverkaufsaktion erfahren hatten. Diese Kunden muss der hessische Fachhändler jetzt wohl oder übel den großen Retailern überlassen. Denn nach Informationen von CRN werden die Coupons lediglich über die Handelsketten Conrad, Expert, Media-Markt und Saturn sowie über den Versandhändler Otto angeboten.

Auf Nachfrage von CRN bestätigt Microsoft, dass die für den Vorverkauf bestimmten Windows 7-Lizenzen nur »in limitierter Anzahl und in einem begrenzten Zeitraum« zur Verfügung stehen. Wegen des begrenzten Kontingents sei »es Microsoft leider nicht möglich, alle Händler in das Programm zu integrieren«. Die entsprechenden Coupons seien »über Hard- und Software-Händler und E-Tailer verfügbar«, teilt eine Sprecherin von Microsoft Deutschland mit. Die Namen der Partner nennt sie allerdings nicht. Die Anzahl der Lizenzen sei begrenzt, erläutert die Sprecherin, weil das Vorverkaufsangebot »als kleines Dankeschön für Beta-Tester« gedacht sei. Mit dem güns-tigen Angebot für die finale Version »möchten wir allen danken, die dabei mitgeholfen haben, Windows 7 weiterzuentwickeln«.

Die Antwort stellt CTK-Vertriebschef Schumacher allerdings nicht zufrieden. »Microsoft lässt uns als Fachhändler im Regen stehen.« Dabei sei es doch gerade der IT-Fachhandel, der Windows am stärksten unterstütze, und nicht der Retail-Channel. »Wenn ein neues Betriebssystem anfangs nicht stabil auf dem Rechner läuft, kommt der Kunde zu uns und geht nicht in einen der Flächenmärkte.«


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