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Microsoft legt bei Virtualisierung nach

13. März 2008, 9:59 Uhr | Bernd Reder
Kidaro packt eine komplette Desktop-Umgebung ineine Virtual Machine. Diese lässt sich auch auf einemUSB-Stick unterbringen.

Virtualisierung ist eines der Themen, das die IT-Welt in den kommenden Jahren massiv beschäftigen wird. Das hat auch Microsoft erkannt und mit Kidaro einen Anbieter von Lösungen für die Virtualisierung von Desktop-Systemen übernommen.

Die Virtualisierungstechnik von Kidaro will Microsoft in künftige Ausgaben seines »Microsoft Desktop Optimization Pack for Software Assurance« (MDOP) integrieren. Kidaro ist in Kalifornien zu Hause. Das Unternehmen packt Desktop-Umgebungen in Virtual Machines (VM), auf die der Anwender »remote« zugreifen kann.

Mit Kidaro To Go hat die Firma unter anderem eine Lösung entwickelt, bei der Anwendungen und Arbeitsumgebung in Form eines »Virtual Desktop« auf einem USB-Stick untergebracht werden. In diesem Fall hat der Anwender seinen Desktop immer dabei und kann ihn an jedem PC nutzen.

Solche virtualisierten Desktops sind laut Kidaro nicht nur für Mitarbeiter von Vorteil, die häufig an unterschiedlichen Arbeitsplätzen arbeiten. Auch im Falle einer Katastrophe, etwa eines Brandes in einem Firmengebäude, lassen sich auf diese Weise schnell Ersatz-Desktop-Systeme einrichten und den Mitarbeitern zur Verfügung stellen.

Mit der Integration der Kidaro-Lösungen schließt Microsoft eine Lücke in MDOP und macht das Paket für Firmen interessant, die zumindest einen Teil ihrer Desktop-Systeme virtualisieren möchten.

Dieser Ansatz hat einige Vorteile, etwa niedrigere Kosten durch die Möglichkeit, Thin-Client-Systeme statt ausgewachsener PCs einzusetzen, oder die Option, Systeme und Anwendungen zentral aufzusetzen und zu verwalten.

Kooperation mit Sun Microsystems

Fast zeitgleich zur Übernahme von Kidaro hat Microsoft die Zusammenarbeit mit Sun Microsystems auf dem Gebiet Virtualisierung ausgeweitet. Beide Unternehmen haben ein Interoperability-Center an Microsofts Firmensitz in Redmond (Bundesstaat Washington) eröffnet.

Dort wird getestet, inwieweit sich Windows Server 2008 und die Suns »Fire«-x64-Server und Storage-Systeme vertragen. In den Servern setzt Sun sowohl Prozessoren von AMD als auch von Intel ein.

Zudem wollen beide Unternehmen in dem Center testen, ob ihre Virtualisierungstechniken interoperabel sind. Microsoft hat bekanntlich mit Hyper-V einen eigenen Hypervisor entwickelt, der auch Bestandteil von Windows Server 2008 ist. Sun setzt auf seinen xVM-Hypervisor.


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