Gratislizenzen eingestellt

Microsoft: Partner-Proteste im Minutentakt

9. Juli 2019, 7:58 Uhr | Martin Fryba
Auf Change.org unterschreiben weltweit Microsoft-Partner gegen die Abschaffung von Gratislizenzen.
© Change.org

Mit solch heftigen Reaktionen hat Microsoft wohl nicht gerechnet. Weltweit protestieren Partner gegen die Abschaffung von Gratislizenzen. Der Zeitpunkt ist äußerst ungünstig für Microsoft.

Die auf der Petitionsplattform Change.org laufende Abstimmung gegen Microsofts Schritt, Gratislizenzen an Partner ab Juli kommenden Jahres abzuschaffen, löst eine Welle der Proteste aus. Noch gestern Nachmittag hatte die entsprechende Petition knapp über 1.000 Unterschriften, am heutigen Dienstag morgen sind es schon doppelt so viele Partner, die die Aufforderung unterzeichnet haben, um Microsoft zur Rücknahme des Schrittes zu bewegen.

Setzen sich die Zahlen der teilnehmenden Microsoft-Partner so fort wie bislang – fast im Minutentakt schließen sich neue Reseller der Petition an -, wird wohl schon in wenigen Stunden das neue Ziel von 2.500 Unterschriften erreicht.

Es ist eigentlich nicht vorstellbar, dass diese Welle des Protests an Microsoft abprallt. Zu wichtig seien Partner für den Erfolg von Microsoft, über 90 Prozent des Konzernumsatzes erzielten die Partner, heißt es bei jeder Veranstaltung, wo Partnermanager von Microsoft die Fahne des Channelvertriebs hochhalten. Derzeit würde ihnen ein eisiger Wind um die Ohren wehen.

Außerordentlich unglücklich ist zudem der Zeitpunkt gewählt, an dem Microsoft die Abschaffung der Gratislizenzen an Partner fast beiläufig auf seiner Webseite bekannt gab. Denn kommenden Sonntag startet in Las Vegas das Partnerevent Inspire, eine der größten und wichtigsten Partnerkonferenzen des Konzerns. Gut möglich, dass Microsoft bis dato die umstrittene Entscheidung kippt.

Immerhin muss man dem Konzern zugute halten: Es wäre nicht das erste Mal, dass Microsoft eine unglückliche Entscheidung revidiert und auf die Proteste der Partner reagiert.

Hintergrund der Abschaffung von Gratislizenzen könnte sein, dass Microsoft den Wandel von On-Premise-Anwendungen hin zur Cloud-Nutzung massiv und auch gegen Widerstände seitens seiner Partner durchsetzen will. Vor allem die kleineren Partner hängen aber noch sehr vom traditionellen Geschäft ab.


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