Virtualisierungssoftware

Microsoft präsentiert »Hyper-V« früher als erwartet

14. Dezember 2007, 9:43 Uhr | Bernd Reder

Ein ganz besonderes »Weihnachtsgeschenk« hat Microsoft für Kunden und Systempartner parat: Die Beta-Version des Hypervisor »Hyper-V« steht bereits jetzt zum Test zur Verfügung. Ursprünglich sollte die Software erst im kommenden Jahr herauskommen.

Microsofts offizielle Begründung für diesen Schritt: Die aktuelle Version von Hyper-V sei bereits so stabil, dass sie für Testzwecke herausgegeben werden können.

Der wahre Hintergrund ist natürlich ein ganz anderer. Das Unternehmen will dokumentieren, dass es im Bereich Virtualisierung »up to date« ist. Anwender, die Virtualisierung einsetzen möchten, sollen auf diese Weise davon abgehalten werden, zu Vmware (ESX-Hypervisor) oder Citrix (Xen) abzuwandern.

Ein Bestandteil der Beta-Version von Hyper-V ist die Funktion »Quick Migration«. Sie ermöglicht es, eine virtuelle Maschine mit einem »minimalen Zeitaufwand«, so Microsoft, von einem Server-System auf ein anderes zu transferieren.

Einige weitere Funktionen von Hyper-V: Unterstützung für Mehrwege-Server mit bis zu vier Prozessoren, integrierte Load-Balancing-Funktionen, Support für Suse Linux Enterprise Server 10 und die Option, Snapshots von virtuellen Maschinen zu erstellen.

Nur fünf Prozent der Server virtualisiert

Nach Einschätzung von Gartner und IDC läuft derzeit nur auf etwa fünf Prozent aller Server mit Intel- oder AMD-Prozessoren Virtualisierungssoftware. Kein Wunder, dass auch Oracle und Sun in diesen Markt eingestiegen sind (siehe unten aufgeführte Beiträge auf www.networkcomputing.de) .

Das Engagement von Microsoft kommt daher relativ spät. Bogomil Balkansky, Produktmarketing-Manager von Vmware, sagte denn auch, Microsoft komme zu spät zur Party. Vmware sei bereits seit 2001 in diesem Markt tätig.

Allerdings sollte man Microsoft nicht unterschätzen. Auch wenn der Konzern den Trend Virtualisierung unterschätzt hat, ist er dank seiner Marktmacht durchaus in der Lage, sich ein großes Stück des Virtualisierungskuchens zu sichern.

Dabei kann Microsoft auf Schützenhilfe durch die Nutzer von Windows Server 2008 bauen, das mit Hyper-V an Bord herauskommt. Das Server-Betriebssystem wird Microsoft offiziell am 27. Februar vorstellen.

Links zu Hyper-V

Download-Seite für den Release-Candidate von Windows Server 2008, inklusive mit der Beta-Version von Hyper-V

Microsoft-Web-Seite zu Hyper-V


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