IT-Firmen: Microsoft

Microsoft streicht nach schwachem Quartal an die 5000 Jobs

22. Januar 2009, 17:29 Uhr | Bernd Reder
Wenig Erfreuliches hatte Steve Ballmer, Microsofts CEO, zu berichten: einen drastischen Gewinneinbruch im zweiten Quartal 2008.

Auch Software-Riese Microsoft muss der Wirtschaftskrise Tribut zollen. Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2008, das am 31. Dezember endete, stieg der Umsatz zwar um 2 Prozent im Vergleich zu 2007. Dafür ging der Nettogewinn um 11 Prozent zurück. Jetzt sollen 5000 Arbeitsplätze wegfallen.

In den kommenden Monaten will Microsoft weltweit rund 5000 Stellen abbauen. Mit sofortiger Wirkung wurden 1400 Jobs gestrichen. Betroffen sind alle Sparten, von Forschung und Entwicklung über Marketing, Vertrieb bis hin zu Verwaltung und IT-Abteilung.

Der Softwarekonzern reagiert damit auf die mäßigen Zahlen, die er für das zweite Quartal des Geschäftsjahrs 2008 vorlegte. Der Umsatz stieg zwar im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres um 2 Prozent auf 16,63 Milliarden Dollar. Allerdings hatten Analysten mit 17,08 Milliarden gerechnet.

Zudem brach der Nettogewinn um 11 Prozent auf 4,17 Milliarden Dollar ein. Der Gewinn pro Aktie betrug 47 US-Cent. Finanzfachleute prognostizierten ursprünglich 49 Cent.

»Auch wir sind nicht immun gegen die weltweite Wirtschaftsentwicklung«, sagte Chief-Executive-Officer Steve Ballmer. »Ich vertraue aber auf die Stärke unseres Produktportfolios und unseres Geschäftsansatzes.«

Weniger Windows-Lizenzen verkauft

Microsofts wichtigster Bereich, die Client-Sparte, die Windows vermarktet, verbuchte im zweiten Quartal ein Umsatzminus von 8 Prozent. Dies ist in erster Linie auf den Einbruch des PC-Marktes zurückzuführen. Dagegen legte der Umsatz der Server-Division um 13 Prozent zu. Auch der Bereich Business-Software verbuchte mit 1,3 Prozent einen leichten Zuwachs.

Ebenfalls mit einem kleinen Plus von 3 Prozent schnitt die Sparte »Entertainment and Devices« ab, die unter anderem die Spielekonsole Xbox entwickelt hat. Dagegen legte das Online-Business nur um 0,3 Prozent zu.

Durch den Abbau der Stellen und weitere Sparmaßnahmen will Microsoft die Ausgaben im Fiskaljahr 2009 um rund 700 Millionen Dollar senken. Unter anderem werden die Reisekosten um 20 Prozent gekappt und Ausgaben für Dienstleister gestrichen. Auch das Marketing-Budget soll schrumpfen.


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