Nächste Milliarden-Übernahme

Microsoft will Discord kaufen

25. März 2021, 8:56 Uhr | Lars Bube
© Discord

Um sich im Gaming-Bereich weiter zu verstärken, bereitet Microsoft offenbar die Übernahme des besonders bei Spielern beliebten Kommunikations- und Streaming-Dienstes Discord vor. Der Zukauf könnte den Softwarekonzern mehr als zehn Milliarden Dollar kosten.

Microsoft plant offenbar die nächste Milliarden-Übernahme. Laut Berichten der New York Times und des Wall Street Journal verhandelt der Konzern derzeit mit dem Kommunikationsdienst Discord über einen Kauf. Die Plattform wurde 2015 als Alternative für Gamer zum Platzhirschen Teamspeak gegründet und konnte diesem in den letzten Jahren vor allem dank zusätzlicher Funktionen viele Nutzer abjagen. Neben der reinen Sprachkommunikation bietet Discord etwa auch Video- und Text-Chats sowie die in den letzten Jahren besonders beliebt gewordene Möglichkeit, Streams über verschiedene Plattformen auszuspielen. Damit konnte der Anbieter besonders stark vom Gaming-Boom durch die Lockdowns profitieren und hat nach eigenen Angaben inzwischen über 100 Millionen aktive Nutzer. Aber auch im privaten und sogar Unternehmensumfeld wird Discord inzwischen von einigen als Alternative zu Tools wie Skype, Zoom und Slack genutzt.

Nach den Informationen der Zeitungen soll Microsoft bereit sein, dafür mehr als zehn Milliarden US-Dollar auszugeben. Damit wäre es der zweitgrößte Zukauf in der Geschichte Microsofts nach dem Kauf des Business-Netzwerks Linkedin, für das vor fünf Jahren 26,2 Milliarden Dollar ausgegeben wurden. Dass es sich dabei eher um eine strategische Entscheidung handelt, lässt sich daran ablesen, dass Discord bei der letzten Finanzierungsrunde Ende 2020 noch mit sieben Milliarden Dollar bewertet worden war. Zwar hatte sich der Umsatz im letzten Jahr mit 130 Millionen Dollar fast verdreifacht, dennoch schreibt der Gaming-Dienst weiterhin rote Zahlen. Mit der Übernahme will Microsoft jedoch offenbar auch einem angedachten Börsengang von Discord zuvor kommen und durch die Kombination mit anderen Angeboten seine Position in den Bereichen Social Media und Gaming stärken.

Eingesetzt werden soll Discord demnach vor allem im Ökosystem rund um die Spielkonsole Xbox. Dort könnte es etwa in Teilen die im vergangenen Jahr eingestellte Streaming-Plattform Mixer beerben und Microsoft neue Ansatzpunkte gegenüber dem schon 2014 von Amazon gekauften Streaming-Angebot Twitch sowie dem zuletzt stark gewachsenen Facebook Gaming verschaffen. Laut den Berichten könnten die Verhandlungen zur Discord-Übernahme schon im zweiten Quartal abgeschlossen werden.

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