Enterprise-Search

Microsoft will Fast übernehmen

9. Januar 2008, 14:21 Uhr | Bernd Reder
Microsoft will sich Fast und dessen Suchtechnologie einverleiben.

Die Firma schreibt dreimal so hohe Verluste wie sie einnimmt. Dennoch bietet Microsoft 1,2 Milliarden Dollar für den skandinavischen Suchspezialisten Fast Technologies. Die Norweger sind in zahlreichen Großunternehmen etabliert.

Die unternehmensweite Suche nach Informationen ist ein heiß umkämpfter Markt. Strukturierte und hochwertige Ergebnisse liefern Suchmaschinen wie Google, Yahoo und Microsofts Live Search nur in eingeschränktem Maße.

Deshalb ist die geplante Übernahme von Fast durch Microsoft mehr als eine Ergänzung der hauseigenen Suchtechnologie von Microsoft, sondern der Eintritt in ein neues Marktsegment.

Kommerziell erfolgreich ist Fast nicht gerade. Im dritten Quartal 2007 fuhr die norwegische Firma bei einem Umsatz von 36 Millionen Dollar einen Verlust von 100 Millionen Dollar ein. Umso bemerkenswerter ist deshalb, dass sich Microsoft die Übernahme 1,2 Milliarden Dollar kosten lässt, das sind 42 Prozent mehr als die derzeitige Marktkapitalisierung von Fast.

Finanzanalysten erwarten, dass der Kauf glatt über die Bühne geht, auch wenn die Zustimmung der Kartellbehörden und der Aktionäre von Fast noch aussteht.

Microsoft will die Technologie von Fast zunächst in den Sharepoint Server integrieren. Mit Search Server 2008 und Search Server 2008 Express hat Microsoft noch zwei weitere Produkte für die unternehmensweite Suche parat. Details dazu sind hier zu finden.

Die Release-Candidates von Search Server 2008 stehen übrigens kostenlos zum Download bereit.

Angebote von Google und IBM

Im Bereich Suchmaschinen für Firmen sind auch Google und IBM aktiv. Google setzt dabei auf Appliances.

Google Mini ist für 50.000 bis 300.000 Dokumente ausgelegt und entspricht damit den Anforderungen kleiner Unternehmen. Das kleinste Modell ist für rund 2000 Euro zu haben. Die Google Search Appliance kostet ab 23.000 Euro und durchsucht bis zu 500.000 Dokumente.

IBM schickt »Omnifind« ins Rennen. Die Software durchforstet Datenbestände in Firmen und das Internet nach Informationen. Für kleine Unternehmen bietet IBM zusammen mit Yahoo eine kostenlose Version des Programms an, die »Omnifind Yahoo Edition 8.4.2«.

Weiter Anbieter von Enterprise-Search-Lösungen sind unter anderem Exalead, Grokker, Autonomy, Isys und Coveo Enterprise Search

Ergänzende Literatur

Einen ausführlichen Beitrag der US-Ausgabe von Network Computing zum Thema Enterprise Search (in Englisch) von Mitte 2007 finden Sie hier. Unsere Kollegen haben unter anderem die Produkte von Google, IBM, Isys, Thunderstone und Vivisimo getestet.


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Matchmaker+