Dokumentenmanagement mit Appliance

Mindbreeze profitiert von Googles Rückzug

1. Juli 2016, 17:44 Uhr | Martin Fryba
»Wir haben unser Geschäft 2015 verdreifacht«, Daniel Fallmann, Chef von Mindbreeze

Sonderkonjunktur für Mindbreeze, Spezialist für Dokumentensuche: Das Ablösegeschäft der Google Search Appliance brummt. Jetzt wollen die Linzer mehr Partner hierzulande gewinnen und den Distributionsvertrieb aufziehen.

Kurze Einführungszeiten statt langer Projektphasen, so wollen heute Unternehmer IT-Anwendungen implementieren. Es muss schnell gehen: Wenige Wochen bis höchsten ein paar Monate sollen zwischen Konzeption, Umsetzung und Betrieb vergehen. Das gilt auch für Mindbreeze und deren Lösungen für das Dokumentenmanagement. Die Linzer haben sich auf Enterprise Search spezialisiert und dazu eine Appliance entwickeln lassen, die Dokumente aller Art recht schnell indiziert, klassifiziert und je nach Branchenanforderung beispielsweise im Intranet Mitarbeitern zur Verfügung stellt.

Beim Modehersteller s.Oliver habe die Online-Bereitstellung aller Dokumente zwei Tage gedauert, bei Lufthansa oder Ikea sei man mit 20 bis 30 Personentagen im Rahmen gewesen, sagt Daniel Fallmann. Der Gründer und Geschäftsführer der international tätigen Linzer Mindbreeze übersetzt den Firmennamen recht frei mit »leichtes Lüfterl«. Das passt: Denn das richtige Dokument aus dem Wust an Schriftstücken eines Konzern auf Knopfdruck zu finden, ist wie ein Geistesblitz, der unvermittelt aus der Wolke, respektive Datenbank, kommt.

Man kennt das aus Googles Websuche – und nicht von ungefähr ist der Internetgigant vor rund zehn Jahren mit seiner Google Search Appliance ins Geschäft mit Enterprise Search eingestiegen. Nachhaltig war Googles Geschäft als Komplettanbieter von Hard-und Software aber nicht. Google steigt aus diesem Geschäft aus und versucht sein Glück mit einer reinen Cloud-Lösung für Dokumentensuche. »Google hat für uns den Markt bereitet und ebnet uns nun den Weg für ein tolles Ablösegeschäft«, freut sich Fallmann.

Spezialisten in Deutschland gesucht

Mindbreeze, eine Tochtergesellschaft des ebenfalls aus Linz stammenden Softwareherstellers Fabasoft, betreut große Kunden meist direkt, hat aber auch ein paar deutsche Systemhäuser als Lösungspartner. Um die dick gefüllten Auftragsbücher abzubauen, sucht Mindbreeze weitere Spezialisten in Deutschland. Keine Kistenschieber, wie Fallmann betont. Sondern IT-Häuser, die tief im Business ihrer Kunden stecken und entsprechendes Branchen-Know-how mitbringen. Neben der Integration winken langfristige Einnahmen, etwa beim Support und der Wartung. Die Appliance von Mindbreeze lässt sich flexibel einsetzen, als Cloud-Lösung oder im Rechenzentrum des Kunden.

Noch laufen die Kontakte der Partner direkt über Mindbreeze. Fallmann will allerdings seinen besten Reseller zum Generalimporteur machen, der dann die Distribution samt Schulungen übernehmen soll. Beste Chancen hat dabei die TWT Business Solutions. Die eigentlich aus dem Agentur-Geschäft stammenden Düsseldorfer profitieren wie ihr Herstellerpartner Mindbreeze doppelt von Google: Mit dem Ein- und jetzt auch Ausstieg des Internet- riesen aus dem hardwarebasierten Enterprise Search-Geschäft.


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