Ausbau in Richtung Cloud-Distribution

MRM Distribution stellt sich breiter auf

6. September 2022, 14:14 Uhr | Martin Fryba
„MRM Distribution ist stolz darauf die Integrationsplattform-Lösung von Quickwork in ihr Handelsportfolio aufzunehmen“, sagt Christian Bedel (links) und freut sich, mit Rajat Kakar das Geschäft mit Automationstools aufzuziehen.
© MRM Distribution

Mit dem Channel-Vertrieb von gebrauchter Software hat sich MRM einen Namen gemacht, dabei aber immer schon weiter gedacht. Nun geht Geschäftsführer Christian Bedel mit Cloud-Lösungen ein neues Geschäftsfeld strategisch an. Mit Herstellern wie WeEncrypt und Quickwork ist erst ein Anfang gesetzt.

Gäbe es ein Kreuzworträtsel für den Channel, wäre die Antwort auf die Frage eines Distributors für gebrauchte Soft- und Hardware mit drei Buchstaben kinderleicht zu beantworten: MRM. In diesem Marktsegment hat sich der Distributor aus Unterschleißheim bei München als hochseriöser Player fest etabliert. Auch weil man mit Ex-Ingram Micro-Deutschland-Chef Ernesto Schmutter einen geschäftsführenden Gesellschafter an Bord geholt hatte, der für rechtsunsicheren Handel mit Lizenzen, den es in diesem Markt immer wieder gibt, nicht zu haben war. Freilich hatte man bei MRM immer auch über ein Geschäftsmodell der Zukunft nachgedacht, da immer mehr Hersteller auf SaaS und Abomodelle setzen und On-Prem-Software verdrängen. Dafür boomen Applikationen aus der Cloud, Tools und Plattformen für das Management hybrider Stacks, Lösungen für Prozessautomation sowie Cybersicherheit.  

Die Marktentwicklung ist Christian Bedel, Nachfolger von Schmutter an der Spitze von MRM, freilich nicht verborgen geblieben. „Wir haben schon in der Vergangenheit ‚vorsichtig‘ unser Portfolio erweitert mit Lösungen wie beispielsweise der DSGVO-konformen E-Mail-Verschlüsselung von WeEncrypt.“ Mittlerweile habe man „Marke und unser Netzwerk so erfolgreich ausgebaut“, dass sich  MRM „verstärkt neuen strategischen Partnerschaften im Cloud-Umfeld widmen“ könne.

Neuer Plattform-Anbieter Quickwork im MRM-Portfolio
Bedel, mittlerweile fünf Jahre bei MRM und viel Erfahrung in der Software-Distribution (Ingram Micro, Haufe/Lexware, Microsoft), ist im Channel bestens bekannt. Das erleichtert die Anbahnung zu neuen Herstellern. Zu Quickwork und Rajat Kakar beispielsweise, seit vergangenem Jahr neuer Managing Director für EMEA beim noch jungen Softwareanbieter für Prozessautomation.  MRM hat nun die Integrationsplattform von Quickwork in ihr Handelsportfolio aufgenommen. Bedel geht es darum, den Infrastruktur-Partnern unter den rund 4.700 Fachhändler von MRM aufzuzeigen, wie sie die Prozesse ihrer Unternehmenskunden mit den Quickwork-Lösungen automatisieren können. „Wettbewerbsfähig zu bleiben“ sei „tief im Geschäftszweck der MRM verankert“, sagt Bedel. Daher die Ausweitung des Softwarevertriebs jenseits des Kerngeschäfts mit used IT. Eine Mission übrigens, die sich auch Systemhäuser auf die Fahnen schreiben können, muss ihr Vertrieb doch den Kunden bei deren Investitionen  immer öfter einen ROI vorrechnen.

Rajat Kakar kennt das nur zu gut, und der Ex-Manager von Siemens, Fujitsu und IBM setzt an der Spitze der Bedürfnispyramide von IT-Entscheidern an, wenn er sagt: „Unser Produkt ermöglicht es Unternehmen, agiler zu werden, Shift-Left-Methoden zu implementieren und Prozesse in großem Umfang zu automatisieren und dabei innerhalb weniger Tage einen ROI zu erzielen.“

„Da kommt noch einiges“
Mit den Herstellern WeEncrypt und Quickwork stellt sich MRM nun im Softwarevertrieb von Infrastrukturlösungen auf. Das kann vor allem für solche  Hersteller interessant sein, die im deutschen Markt Fuß fassen wollen und auf einen „dynamischen Distributor“, wie Bedel sagt, setzen wollen. Aufgrund des noch überschaubaren Portfolios könne sich MRM „auf den jeweiligen Hersteller fokussieren“, ergänzt er.

Freilich ist es „nur“ mit dem Verkauf solcher Infrastruktur-Lösungen nicht getan, wenn man bedenkt, dass mittelständische VADs lange Jahre des Aufbaus und der stetigen Professionalisierung ihrer personalintensiven Betreuung benötigten.  Bedel kennt die Mühen, wenn er MRM „künftig mit ausgesuchten Software-/Cloudherstellern breiter aufstellen“ will. Gespräche mit weiteren Herstellern jedenfalls laufen bereits, um das MRM-Angebot auszubauen. „Da kommt noch einiges, was wir bald kommunizieren werden“, kündigt der MRM-Geschäftsführer im Gespräch mit ICT CHANNEL an.

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