Aufsichtsratsvorsitz

Neuer Job für Cancom-CEO Weinmann

19. Dezember 2017, 13:01 Uhr | Martin Fryba
Klaus Weinmann, Stefan Kober und Raymond Kober (v.l.) beteiligen sich unter der Marke Primepulse an mittelständischen Technologieunternehmen

25 Jahre an der Spitze von Cancom, sucht denn da Gründer Klaus Weinmann nicht auch einmal andere Herausforderungen außerhalb des Systemhausmarkts?

Ein Vierteljahrhundert steht Cancom-Gründer Klaus Weinmann nun schon an der Spitze des Systemhauses und durfte Höhen wie Tiefen eines börsennotierten Unternehmens vermessen. Selbst beim Kontinuitätsweltmeister unter den Systemhäusern, der Bechtle AG, sind die Gründer schon lange nicht mehr in der Führungsverantwortung. Drängt es da Weinmann nicht in andere Branchen, zumal er mit 48 Jahren im besten Alten für neue Herausforderungen ist? »Cancom ist und bleibt spannend und ist ja auch immer wieder ein anderes Unternehmen geworden«, sagt er im Gespräch mit CRN. Vom einstigen größten Apple-Reseller in Europa hat sich Cancom zu einem Spezialisten für Cloud-Architekturen entwickelt, der mit seiner Business-Cloud ein eigenes Produkt geschaffen hat und es mit Lösungen anderer Hersteller kombiniert.

Gleichwohl blickt Weinmann schon seit längerem »über den Tellerrand der IT-Branche« hinaus und beschäftigt sich seit Kurzem mit Branchen wie der Solarindustrie, der Elektronikbranche, Forschungseinrichtungen wie Luft- und Raumfahrt oder der Verpackungsindustrie. Wie man nach über 70 Jahren noch feststellen kann, warum zwei Schiffe im Zweiten Weltkrieg untergegangen sind, auch darüber kann sich Diplomkaufmann Weinmann bei Stemmer Imagine AG ausführlich berichten lassen.

Das Traditionsunternehmen aus Puchheim bei München ist eines der führenden europäischen Spezialisten für Bildverarbeitung. Hochleistungsfähige Industriekameras sind eine Schlüsseltechnologie im Zeitalter der vernetzten Produktion. Ohne automatisierte bildverarbeitende Prozesse entsteht keine digitale Fabrik, fährt kein autonomes Auto, lässt sich keine Logistik effizient betreiben, es gäbe keine Endoskopie und keine digitalen Röntgenbilder. Rund 90 Millionen Euro in 19 Ländern setzt die 1987 gegründete Stemmer Imagine mit aktuell 260 Mitarbeitern um.

Als Gründer Wilhelm Stemmer nach 44 Jahren eine Nachfolge suchte, kamen Weinmann und die mit ihm befreundete Familie Kober ins Spiel. Sie erwarben die Anteile, die sie als Investoren in einem Family Office unter der Marke Primepulse bündeln. Seit Kurzem ist Weinmann nun auch Aufsichtsratsvorsitzender der Stemmer Imagine und erweitert damit seinen Horizont auf mittelständische Technologie-Unternehmen außerhalb der klassischen IT-Branche.


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