Edge auf Chrome-Basis

Neuer Microsoft-Browser kommt im Januar

5. November 2019, 15:01 Uhr | Lars Bube
© Microsoft

Kurz nach dem Jahreswechsel will Microsoft die erste Version seines Browsers Edge auf Basis von Google Chromium veröffentlichen. Erstmals soll es davon künftig auch eine Linux-Version geben.

Edge ist tot, es lebe Edge: Weniger als fünf Jahre nachdem Microsoft zusammen mit Windows 10 seinen neuen Broswer Edge als Nachfolger des Internet Explorers eingeführt hat, steht jetzt der nächste große Wechsel auf dem Programm. Wie Microsoft mitteilt, soll nach derzeitigem Plan Mitte Januar 2020 die erste Version von Edge ausgerollt werden, die in wesentlichen Bestandteilen wie der Rendering-Engine auf Googles Chromium, also dem Quelloffenen Code hinter Googles eigenem Browser Chrome, basiert. Ein Release Candidate (RC) des neuen Edge-Browsers, mit dem sich insbesondere IT-Verantwortliche und Entwickler auf den Umstieg vorbereiten können, steht ab sofort zum Herunterladen und Testen bereit.

Dieser RC soll bereits weitgehend der geplanten Version 1.0 entsprechen und enthält dementsprechend schon wichtige Features wie den Tracking-Schutz und die Synchronisierung von Informationen wie Einstellungen, Passwörtern, Verlauf und Favoriten innerhalb eines Microsoft-Kontos. Laut Microsoft soll das sogar schon jetzt auch für Installationen des neuen Browsers auf verschiedenen Betriebssystemen wie Windows, MacOS, iOS und Android funktionieren. Obwohl der erweiterte Support für Windows 7 noch vor dem offiziellen Release des neuen Edge endet, wird es zumindest nach derzeitigem Plan noch als Minimalanforderung unterstützt. Zudem soll es künftig sogar eine offizielle Linux-Version von Edge geben, abgesehen von einigen uralten Unix-Varianten des Internet Explorers ein echtes Novum aus dem Hause Microsoft.

Während die ersten Reaktionen der Tester auf die neue Edge-Generation fast durchwegs positiv sind, sorgt das neue Edge-Logo im Internet für zahlreiche Diskussionen. Manche fühlen sich davon an Waschmittel-Pods erinnert, andere gar an das Logo des Konkurrenten Mozilla Firefox.

Als wichtigster Hintergrund für den Wechsel zu Chromium gilt die geringe Akzeptanz der Nutzer für Edge. Obwohl der Browser fester Bestandteil von Windows 10 ist und viel Lob für seine innovative Technologie ernten konnte, fand er nie den erhofften Anklang. Durch den Umstieg auf Chromium spart sich Microsoft enorme Kapazitäten in der Entwicklung und kann gleichzeitig leichter eine umfassende Kompatibilität erreichen. Gleichzeitig wird die Browser-Landschaft durch den Verlust von EdgeHTML nochmals ein großes Stück eintöniger.

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