Datenbanken: MySQL

Oracle erneuert Bekenntnis zu MySQL

14. Dezember 2009, 11:49 Uhr | Bernd Reder
Oracle will die Politik von Sun bezüglich MySQL übernehmen. Das heißt unter anderem, dass die Datenbank weiterhin als Open-Source zur Verfügung steht.

Weiterhin als Open-Source-Software will Oracle MySQL bereitstellen. Zudem erneuerte der Hersteller sein Versprechen, die Datenbank auch nach der Übernahme von Sun weiter zu entwickeln. Damit will Oracle die EU-Kommission zu bringen, dem Kauf von Sun zuzustimmen.

An MySQL scheiden sich derzeit die Geister, was die Akquisition von Sun Microsystems durch Oracle betrifft. Wie mehrfach gemeldet, prüft die EU-Kommission derzeit, ob die Übernahme aus kartellrechtlichen Gründen untersagt werden muss.

Der Grund: Im Gefolge der Sun-Übernahme würde Oracle auch in den Besitz der Open-Source-Datenbanksoftware MySQL kommen. Die Wettbewerbshüter fürchten, dass Oracle MySQL zugunsten eigener Produkte »verhungern« lassen könnte.

Dem hat nun Oracle widersprochen. Man werde die Weiterentwicklung von MySQL vorantreiben und die Software, wie bislang, als Open Source zur Verfügung stellen, so der Hersteller in einer Stellungnahme. Zudem will Oracle Anwender, die eine kommerzielle Version der Datenbanksoftware gekauft haben, nicht dazu zwingen, Support-Services von Oracle zu ordern.

EU begrüßt Vorstoß Oracles

Ein wichtiger Punkt betrifft die Storage-Engine-Application-Interfaces (APIs) von MySQL: Auch sie sollen weiterbestehen und erweitert werden. In diesem Punkt will Oracle die Politik von Sun fortführen.

Die Europäische Kommission hat in einer Stellungnahme den Vorstoß von Oracle begrüßt. In einer Pressemitteilung heißt es, die Kommission habe »konstruktive Diskussionen mit Oracle bezüglich der Weiterführung von MySQL« aufgenommen. Die Vorschläge von Oracle seien ein wichtiges, neues Element, das beim laufenden Prüfverfahren Berücksichtigung finden würde.

Nach dem derzeitigen Stand der Dinge wird die Wettbewerbskommission am 27. Januar 2010 eine Entscheidung bezüglich der Sun-Übernahme treffen. Oracle möchte diesen Prozess abkürzen, vor allem deshalb, weil Sun durch die Hängepartie massive Umsatzeinbußen hinnehmen muss.


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