Neue Vorfälle bei Comparex Schweiz

PC-Ware wird nicht mehr an der Börse gehandelt

13. Januar 2011, 15:45 Uhr | Nadine Kasszian
Klaus Elsbacher löste Knut Löschke als PC-Ware-Chef ab

Nach einem Suqeeze-Out ist die Peruni Holding nun alleinige Eigentümerin von PC-Ware. Aus diesem Grund wird PC-Ware bald nicht mehr an der Börse gelistet sein. Die Geschäfte des IT-Dienstleisters erholen sich langsam, nur die Schweizer Tochtergesellschaft Comparex bleibt ein Risikofaktor.

Die Tage von IT-Dienstleister PC-Ware an der Börse sind gezählt. Die Hauptversammlung des Unternehmens hatte bereits im November beschlossen, die Aktien der Minderheitsaktionäre gegen eine Barabfindung an den Hauptaktionär Peruni Holding zu übertragen (Squeeze-Out). Jetzt wurde der Übertragungsbeschluss in das Handelsregister übertragen, das bedeutet, der Dienstleister wird nicht mehr lange an der Börse gelistet bleiben.

PC-Ware war seit dem 5. Mai 2000 an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert und im General Standard gelistet.

Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2010/2011 (01.04.2010 bis 30.09.2010) konnte das Unternehmen wieder ein Umsatzwachstum von 9,2 Prozent aufweisen. Im letzten Geschäftsjahr 2009/2010 war der Umsatz des Unternehmens noch um 6,5 Prozent zurückgegangen und das Vorsteuerergebnis gar um 97,4 Prozent geschrumpft.

Nachdem PC-Ware von der Peruni Holding übernommen wurde, wurde der Vorstand am 24. Juni 2009 mit Klaus Elsbacher, Hansjörg Egger und Thomas Reich neu besetzt. Im zweiten und dritten Quartal 2009 ging es der neuen Führungsriege darum, PC-Ware wieder auf zwei Kernbereiche zu fokussieren: Software und Data Center. Diese Zeit war nicht nur geprägt von Umstrukturierungen, sondern auch von Unruhen innerhalb der PC-Ware Belegschaft (CRN berichtete). Es wurde bis Ende September 2010 über 70 Mitarbeiter entlassen, so dass jetzt noch 1.620 Angestellte bei dem Dienstleister tätig sind.

Dennoch scheinen die Umstrukturierungsmaßnahmen zu fruchten. Auch der Rohertrag stieg im Sechsmonatszeitraum um 12,3 Prozent.

Vorkommnisse in der Comparex Schweiz Gesellschaft bleiben jedoch ein Risikofaktor. Das Unternehmen verliert erneut große Teile des Managements wie CFO Roland Kamitz, COO Peter Nikisch und Sales Director Andreas Moser. PC-Ware ist mit 70 Prozent an Comparex Schweiz (vormals PC-Ware Systems Schweiz) beteiligt. Im April 2010 hatten wesentliche Teile der Belegschaft, einschließlich des Managements gekündigt (CRN berichtete) und zur Bison Holding AG gewechselt. Bison ist wiederum eine Minderheitsaktionärin der Comparex Schweiz. Die Vorgänge haben dazu geführt, dass bei der Schweizer Gesellschaft nun eine bilanzielle Überschuldungssituation gegeben ist. PC-Ware sichert der Tochtergesellschaft jedoch Unterstützung zu und rechnet nicht damit, dass die finanzielle Schieflage der Tochter das PC-Ware-Geschäft beeinträchtigen wird.


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