Hintergründe über den Ausstieg des Pironet-Gründers
Pironet: »Felix Höger übergibt ein gut bestelltes Haus«
Diese Überschrift würde Cancom-Chef Klaus Weinmann wählen. Doch die dürre Ad-hoc-Meldung zum Ausstieg des Pironet-Gründers lud zu Spekulationen über einen handfesten Krach geradezu ein – auch wenn Weinmann abwiegelt.
Felix Höger ist nicht mehr Vorstandsvorsitzender der von ihm 1995 gegründeten Netzwerkdienste Höger, der heutigen Pironet NDH. Cancom hatte den auf IT-Outsourcing spezialisierten Dienstleister Ende 2013 gekauft. Nun setzt Cancom-Chef Klaus Weinmann die beiden Cancom-Manager Thomas Stark und Frank Richter in den Vorstand der Kölner Firma ein (CRN berichtete). Högers Vertrag wird »einvernehmlich« zum Ende dieses Jahres aufgehoben. Über die Modalitäten wolle man bis 12. Dezember »Einvernehmen« erzielt haben. »Dies wird zu einer einmaligen finanziellen Belastung der Ertragslage der Pironet AG führen«, heißt es kurz und bündig in einer Pflichtveröffentlichung. Zwischen den Zeilen der Ad-hoc-Meldung kann man ein Zerwürfnis und Rauswurf vermuten, was sich in den Online-Medien auch so widerspiegelt. Gegenüber CRN wiegelt Weinmann indes ab. »Das ist ein Sturm im Wasserglas«.
»Die früher übliche Zurückhaltung in den Eingriff der Privatsphäre gibt es nicht mehr, was ich selbst im August erleben musste. Jetzt steht Felix für wenige Tage diesbezüglich im Mittelpunkt, unbeabsichtigt und wohl auch ungerechtfertigt«, so der Cancom-Chef im Gespräch mit CRN. Höger habe Pironet über die letzten 25 Jahre erfolgreich auf- und ausgebaut, sagt Weinmann. Die aktuellen Zahlen sprechen für sich. Das Unternehmen schreibt Rekordergebnisse und liegt bei Umsatz und Gewinn über Plan. Im ersten Halbjahr 2014 hat Pironet seinen Umsatz um 22 Prozent auf 27 Millionen Euro gesteigert und ein Ebit von 1,67 Millionen Euro erzielt. »Eigentlich kein schlechter Zeitpunkt zum Ausstieg für einen Gründer, wenn er sich nicht langfristig an einen Konzern binden will«, erklärt der Cancom-Vorstandsvorsitzende.
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